Mit vereinten Kräften klären die Wild Wings Benedikt Brückner, Jussi Timonen und Andrée Hult vor dem Berliner Florian Busch. Foto: Sigwart

Eishockey: DEL-Schlusslicht verliert daheim gegen Eisbären Berlin mit 3:5. Teams unkonzentriert. Mit Video

Die Wild Wings haben in der DEL daheim gegen die Eisbären Berlin nach einer insgesamt schwachen Leistung mit 3:5 verloren und behalten die Rote Laterne.

Spielerisch anspruchsvolles DEL-Eishockey sieht wirklich anders aus. Aber die Wild Wings zeigten zumindest im Mitteldrittel gegen auch nicht überzeugende Eisbären, dass sie zumindest noch etwas Lust aufs Spielen haben, auch wenn für sie die Saison gelaufen ist. Die Berliner verzeichneten ebenfalls einen fahrigen Auftritt, obwohl sie noch jeden Punkt für die Pre-Playoff-Qualifikation brauchen. Schwenningens Trainer Paul Thompson war frustriert: "Wir wollten uns eigentlich in der Tabelle verbessern, aber nur im Mitteldrittel hat die Mannschaft eine gute Reaktion gezeigt."

Keine Torchance im ersten Drittel

Der Kader der Neckarstädter wird immer kleiner. Nach den Abgängen von Vili Sopanen und Stefano Giliati sowie dem verletzungsbedingten Fehlen von Mirko Sacher, Kalle Kaijomaa und Anthony Rech wurde sogar Junioren-Angreifer Chris Bauhof am Freitag nominiert. Nur fünf Abwehrspieler boten die Neckarstädter auf.

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Die 3767 Zuschauer sahen im ersten Drittel keine einzige Schwenninger Chance. Die Eisbären lagen in der ersten Pause mit 2:0 durch die Treffer von Colin Smith (3./in Überzahl) und von Sean Backman (12.) mit 2:0 vorne und hätten angesichts vieler Chancen in dieser Phase noch höher führen können. Einziger Höhepunkt aus Schwenninger Sicht war im Anfangsdrittel in der 14. Minute eine zirkusreife Rettungsaktion von Schwenningens Schlussmann Dustin Strahlmeier.

In den ersten Minuten des zweiten Drittels passten sich die Eisbären dem Schwenninger Spielniveau erst einmal an und kassierten nicht nur zwei Zeitrafen, sondern auch in der 26. Minute das 1:2 durch Wild-Wings-Angreifer Mirko Höfflin. Die Eisbären nutzten anschließend ein 5:3-Überzahlspiel durch Jamison MC Queen (29.) zur 3:1-Führung.

Die ersten “Aufhören-Rufe” einiger Schwenninger Fans verstummten jedoch wieder bald, denn Marc El-Sayed verkürzte – nach einem allerdings umstrittenen Treffer – in der 34. Minute auf 2:3. Unerklärlich war, warum sich die Berliner bis zur zweiten Pause so die Butter vom Brot nehmen ließen und ihre knappe Führung beim Gang in die Kabine glücklich war. Die Wild Wings waren nach indiskutablen ersten 20 Minuten nun aufgewacht. Angreifer Kai Herpich sah es ebenso: "Auf alle Fälle sind wir nun aggressiver als im ersten Drittel."

In den Schlussabschnitt fanden die Gäste nur schwer rein und mussten in der 45. Minute durch Marcel Kurth – nach sehenswerter Vorarbeit – von Rihards Bukarts – den 3:3-Ausgleich hinnehmen. Aber anschließend nahmen sich die Gastgeber bis zum Schlusszeichen wieder ihre nächste "Auszeit", während die Eisbären mit den Treffern vier (Jens Baxmann/48.) und fünf (Louis-Marc Aubry/53.) den Sack zum 5:3 zumachten.

Nach der Niederlage sprachen wir mit Dominik Bittner:

Am Sonntag geht’s gegen Bremerhaven

Am Samstag fliegen die Schwenninger in den Norden, um am Sonntag (14 Uhr) in Bremerhaven anzutreten. Die Pinguins marschieren schnurstracks auf ihre dritte Play-off-Teilnahme zu. Bis vor dem Wochenende lag die Mannschaft von Trainer Thomas Popiesch mit fünf Punkten Rückstand auf den Sechsten Augsburg auf dem siebten Rang und nimmt nun in der letzten Phase der Hauptrunde noch die direkte Qualifikation in Angriff. Vor der Länderspielpause leisteten sich die Norddeutschen allerdings fünf Niederlage in Folge. In den bisherigen drei Saisonspielen der Wild Wings gegen Bremerhaven gab es am 14. Oktober und am 9. Dezember mit einem 2:3 und 2:5 jeweils Heimniederlagen und auch von der ersten Fahrt an die Nordseeküste am 13. Januar kehrten Simon Danner und Co. mit einem 0:3 zurück.

Wild Wings – Eisbären Berlin 3:5 (0:2, 2:1, 1:2). Tore: 0:1 Smith (2:56/5:4), 0:2 Backman (11:19), 1:2 Höfflin (25:09/4:3), 1:3 MC Queen (28:32/5:3), 2:3 El Sayed (33:37), 3:3 Kurth (44:32), 3:4 (Baxmann/47:26), 3:5 Aubry (52:46). Strafen: Wild Wings: 12 – Berlin: 14. Schiedsrichter: Klein/Schrader (Stuttgart/Dorsten). Zuschauer: 3767.