Die Wild Wings (weiße Trikots) gaben alles, "vernagelten" in München schon mal ihr Tor. Aber sie wurden nicht belohnt. Foto: Eibner

Eishockey: Gute Leistung der Wild Wings bleibt beim 2:4 in München unbelohnt. Lob vom Bundestrainer.

Die Wild Wings haben beim DEL-Titelverteidiger Red Bull München unglücklich mit 2:4 verloren. Die Schwenninger kassierten damit zwar ihre elfte Niederlage in Folge, zeigten aber eine ihrer bisher besten Saisonleistungen.

Der zweifache Schwenninger Torschütze Anthony Rech war enttäuscht: "Wir haben gut gespielt, aber wir brauchen endlich Punkte." Kurz vor der Partie gab es bewegende Momente. Der gebürtige Doppelstädter und Nationalspieler Yannic Seidenberg (München) wurde bei Standing Ovations der Zuschauer für sein 900. DEL-Spiel – auch im Beisein von Bundestrainer Marco Sturm – geehrt. Dies alles ausgerechnet gegen seinen Heimatverein Schwenningen.

Bei den Wild Wings gab der lange verletzte Angreifer Kai Herpich sein Saisondebüt – dafür fehlte Tobias Wörle neben Philip McRae und Markus Poukkula.

In den ersten beiden Strafzeiten, die die Wild Wings schadlos überstanden, bewiesen die Gäste, warum sie immer noch das beste Unterzahlteam der Liga aufweisen. Die Schwenninger fanden gut ins Spiel. Die Strategie von Trainer Pat Cortina, sehr präsent zu sein, hart zu spielen, ging rasch auf. Bei einem Konter trat Anthony Rech blitzschnell an und "bretterte" seinen Schuss (16.) über die Fanghand von Münchens Schlussmann Danny aus den Birken zur 1:0-Führung in den Kasten der Gastgeber.

Wenig später war der starke Torhüter Dustin Strahlmeier mit zwei Big-Saves auf dem Posten. Beim ersten Pausengang führte der Außenseiter. "Dieses Tor gibt uns Kraft", war sich Kai Herpich sicher. "Wir sind hierher gekommen, um gegen den Meister zu gewinnen und unsere Negativ-Serie endlich zu beenden."

Doch das Team von Trainer Don Jackson antwortete im Mitteldrittel schnell. Nur drei Minuten waren gespielt, da nutzte Andreas Eder eine Unachtsamkeit der Schwenninger Defensive mit einem sehenswerten Treffer zum 1:1.

Die Wild Wings blieben aber weiter gut im Spiel. In der 35. Minute musste der Münchner Keith Aulie in die Kühlbox. Aus spitzem Winkel erzielte erneut Anthony Rech (37.) die erneute Führung für die Neckarstädter.

Eine Minute später luchste jedoch das Münchner Talent Tobi Eder an der Bande den zu lässig agierenden Marc El-Sayed das Spielgerät ab und überwand mit einem harten Schuss Strahlmeier zum 2:2. In der zweiten Drittelspause lobte auch Bundestrainer Marco Sturm die Gäste: "Schwenningen macht das bisher sehr gut."

Im Schlussdrittel waren die angeschlagenen Andrée Hult und Stefano Giliati nicht mehr dabei. Ein durch Maxi Kastner abgefälschter Schuss von Konrad Abeltshauser brachte München erstmals in Führung (3:2/42.).

Die Wild Wings stemmten sich gegen die Niederlage, doch in Überzahl machte der Titelverteidiger durch Daryl Boyle (58.) alles klar zum 4:2-Endstand.

Für das Schwenninger Team geht es am Sonntag (19 Uhr) mit dem Heimspiel gegen Iserlohn weiter.

München – Wild Wings 4:2 (0:1/2:1/2:0). Tore: 0:1 Rech (15:24), 1:1 Andreas Eder (22:50), 1:2 Rech (36:01/5:4), 2:2 Tobi Eder (37:17), 3:2 Kastner (41:36), 4:2 Boyle (57:47/5:4). Strafen: München: 8 – Wild Wings: 14. Schiedsrichter: Kohlmüller/Rantala (Erding/Finnland). Zuschauer: 3490 (darunter 150 Wild-Wings-Fans).