Paul Thompson hofft mit seinem Team in Bremerhaven nach drei Niederlagen in Folge auf den Turn-Around. Foto: Sigwart

Eishockey: Nervosität im Umfeld der Schwenninger. Bohac vor Rückkehr. Krefeld wirtschaftlich angeschlagen.

Keine einfache Zeit für die Wild Wings. Bislang konnte das Team um Coach Paul Thompson mit sieben Punkten aus acht Spielen die Erwartungen noch nicht erfüllen. Der aktuelle letzte Tabellenplatz lässt manchen Großsponsor im Umfeld – nach Informationen unserer Zeitung – nervös werden.

Große Baustelle Defensive

Der Druck auf Paul Thompson vor den Wochenendspielen in Bremerhaven (am Freitag) und daheim gegen Düsseldorf (am Sonntag) wächst. Bereits vor drei Wochen soll sich ein kleiner Kreis der Geldgeber zu einer "Krisenbesprechung" getroffen haben. Ein Hauptkritikpunkt: Ein klares Spielsystem sei bislang nicht erkennbar. Dazu gibt es weiterhin die großen Probleme in der Defensive.

Während Manager Jürgen Rumrich für eine Stellungnahme am Dienstag nicht erreichbar war, bleibt Paul Thompson ruhig. "Wir haben selbst eine sehr hohe Erwartungshaltung an uns. Alles was wir tun können,ist hart weiterzu arbeiten. Wir wissen, was zu tun ist, aber wir dürfen uns nicht verrückt machen lassen. Die Probleme basieren nicht auf unserem System, sondern vor allem auf individuellen Fehlern. Diese müssen wir abstellen. Bis zum zehnten Tabellenplatz sind es für uns lediglich zwei Punkte Rückstand und wir haben ein Spiel weniger." In Bremerhaven plant der Coach, seine Angriffsreihen wieder leicht zu verändern. Außerdem soll der zuletzt nicht überzeugende Dustin Strahlmeier in Bremerhaven wieder im Tor stehen. "Dustin hat noch nicht die Form des Vorjahres, aber er arbeitet sehr hart", lobt Thompson.

Kein neuer Verteidiger

Ob der gegen Nürnberg verletzte Verteidiger Kyle Sonnenburg in Bremerhaven dabei ist, bleibt offen. Der zuletzt fehlende Dominic Bohac trainierte am Diesntag erstmals mit der Mannschaft wieder mit und könnte wohl die Reise an die Nordsee mitmachen.

Die Wild Wings planen momentan aufgrund der möglichen personellen Entspannung im Defensivbereich keinen Neuzugang, obwohl noch zwei Ausländerlizenzen frei wären.

Bei Simon Danner läuft die Genesung nach seiner Knieoperation voll im Zeitplan. Aber vor Dezember ist mit seiner Rückkehr auf jeden Fall nicht zu rechnen.

Gehälter noch überwiesen

Währendessen verschärft sich beim Schwenninger Liga-Konkurrenten Krefeld die wirtschaftliche Lage (wir haben berichtet). Pinguine-Gesellschafter Mikhail Ponomarev hat seine finanziellen Zusagen über knapp eine Million Euro (die vergangene und aktuelle Saison zusammenaddiert) noch immer nicht erfüllt und sich auch mit dem Klub bisher noch gar nicht in Verbindung gesetzt. Die Oktober-Gehälter für die Spieler sind zwar pünktlich überwiesen worden, aber Geschäftsführer Matthias Roos bezweifelt unter den aktuellen Umständen, "ob wir dies noch so weiter bewerkstelligen können". Bei einem Saisonetat von fünf Millionen Euro ist der zugesagte Anteil von Ponomarev nicht unerheblich. Es gibt einen kleinen Lichtblick, dass Wolfgang Schulz – ein weiterer Hauptgesellschafter der Krefelder – eventuell seinen finanziellen Beitrag an die Pinguine früher zahlt, als vereinbart.