Der Lohn für gute Leistungen: Stürmertalent Daniel Pfaffengut (unser Bild) wurde neben Dustin Strahlmeier und Mirko Sacher für das erweiterte DEB-Aufgebot nominiert. Foto: Roland Sigwart

Eishockey: Saisonfinale gegen Augsburg und in Mannheim. "Es ist eine Frage der Qualität."

Mit dem Heimspiel gegen Augsburg (Freitag, 19.30 Uhr) und der Partie bei den Mannheimer Adlern (Sonntag, 14 Uhr) geht für die Wild Wings die Saison in der DEL zu Ende.

Positiver Abschied?

Es könnte für die Wild Wings die schlechteste seit ihrer DEL-Rückkehr im Jahr 2013 werden. 42 Punkte haben die Wild Wings aktuell auf ihrem Konto. Der bisher unterste Wert seit damals resultiert aus dem Spieljahr 2014/15 mit 43 Zählern. Die andere Frage wird sein, ob die Neckarstädter (14./42, minus 56 Tore) noch ihre Rote Laterne an Iserlohn (13./48, minus 47 Tore) loswerden.

Eher nicht, denn dafür müssten die Schwenninger schon in beiden Spielen jeweils klare Siege feiern und Iserlohn nicht mehr punkten. Für Augsburg (10./69) und Mannheim (2./96) geht es nicht mehr um viel, denn ihre Rollen in den (Pre-)Play-offs sind bereits definiert.

Schwenningens Coach Niklas Sundblad geht aber davon aus, "dass unsere beiden Gegner die Spannung hochhalten wollen und sich nicht schonen. Für uns ist es wichtig, dass wir uns mit guten Leistungen und einem einigermaßen positiven Gefühl von unseren Fans verabschieden." Rund 3500 Zuschauer erwarten die Wild Wings zu ihrem letzten Heimspiel, bei dem auch Spielertrikots verlost werden.

Erste Bilanz von Sundblad

Pat Cannone wird nach seinem Fehlen in Berlin (private Gründe) wieder dabei sein. Verteidiger Benedikt Brückner ist noch leicht angeschlagen. Sein Einsatz entscheidet sich kurzfristig.

Niklas Sundblad zieht vor den letzten beiden Saisonspielen eine erste Bilanz seiner bisher dreimonatigen Tätigkeit bei den Wild Wings: "In Sachen Einstellung hat die Mannschaft immer alles gegeben. In manchen Spielen fehlte uns aber der Killerinstinkt, um mehr zu punkten. Die Entwicklung unserer jungen Spieler war für mich sehr positiv." Beim Potenzial der Mannschaft nimmt der Schwede aber kein Blatt vor den Mund: "Natürlich ist es eine Frage der Qualität, wenn wir wahrscheinlich als Letzter die Saison beenden. Die Tabelle lügt ja nicht." Benedikt Brückner zeigt sich zumindest "stolz" darauf, "dass die Jungs trotz des kleiner gewordenen Kaders in den vergangenen Wochen noch alles gegeben haben. Die jungen Spieler machen Spaß, weil sie ihre Einsatzchancen nutzen." Zur Mannschaftszusammenstellung vor dieser Saison, so der Verteidiger vielsagend, "gebe ich jetzt aber erst einmal keinen Kommentar ab".

Viel unterwegs

Nach dem Saisonfinale wird Niklas Sundblad mit allen Spielern am Montag noch Abschlussgespräche führen und dann "viele Spiele" in Deutschland und auch im Ausland anschauen. "Unsere personellen Planungen laufen auf Hochtouren." Bundestrainer Toni Söderholm schickte Sundblad in dieser Woche das zunächst erweiterte Aufgebot der Nationalmannschaft für die kommende WM-Testphase zu. Demnach sollen sich Dustin Strahlmeier, Mirko Sacher und Daniel Pfaffengut weiter fit halten. "Für Daniel wäre es toll, wenn er zum Lernen zumindest bei den ersten Lehrgängen dabei wäre", so Niklas Sundblad.

Kein Kapitän mehr

Bei den Augsburgern hat Steffen Tölzer sein Kapitänsamt niedergelegt, nachdem die Münchner Staatsanwaltschaft gegen ihn einen Strafbefehl beantragt hat. Tölzer soll im vergangenen September nach einem Besuch des Münchner Oktoberfestes nach einem Streit einen Mann in ein Gleisbett einer S-Bahn gestoßen und dabei verletzt haben. Eine Geldstrafe vom Verein hat Tölzer schon erhalten.