Mit Beginn der Pre-Play-off-Serie werden die Uhren wieder auf Null gestellt. Schwenningens Andreé Hult (links) und der Wolfsburger Armin Wurm sehen sich am Mittwoch wieder. Foto: Sigwart

Eishockey: Schwenninger wollen beim Start in Wolfsburg Duftmarke setzen. "Jetzt kommt der große Schritt."

Vorhang auf zum Spiel 1 der Pre-Play-off-Serie zwischen den Wild Wings und den Grizzlys Wolfsburg. In der Serie "Best-of-three" geht es am Mittwoch (19.30 Uhr) beim Vorjahres-Vizemeister los. Die Stimmung in Schwenningen? Ausgezeichnet. In unserer Galerie findet ihr nochmals die schönsten Bilder vom letzten Heimspiel.

Zuerst nach Magdeburg

Am Dienstag um 11.45 Uhr startete das Pre-Play-off-Unternehmen der Wild Wings nach 22 Jahren mit der Abfahrt nach Magdeburg. Richtig gelesen. Es ging 89 Kilometer östlich von Wolfsburg zur Übernachtung nach Magdeburg. Weil das Gegner-Roulette für die Wild Wings bis nach dem letzten Hauptrundenspiel am Sonntag anhielt, wurde es kompliziert mit einer kurzfristigen Hotelreservierung in der VW-Metropole. Eine lockere Eis-Einheit am Mittwoch vor Ort ist somit für die Neckarstädter nicht möglich. "Aber auch das ist Play-offs. Man muss in dieser Phase auch flexibel sein. Dies habe ich den Spielern schon gesagt", erklärt Schwenningens Trainer Pat Cortina.

Am Montagabend gab es zur Einstimmung auf die K.o-Runde noch ein Teamessen der Schwenninger – inklusive vieler Einzelgespräche. Schließlich weisen einige Profis noch keine Play-off-Erfahrung auf. "Die Vorfreude bei den Jungs ist groß. Wir haben 52 kleine Schritte hinter uns, nun kommt der erste große Schritt. Die Spieler sollen diese Zeit auch genießen, weil sie sich weiterentwickeln können", sagt Pat Cortina.

Hauptrunde – Play-offs

Worin liegt der Unterschied? "In den Play-offs musst du dein bestes Eishockey in der Saison zeigen. Ausrutscher – sowieso nun in dieser ersten kurzen Serie – sind verboten", weiß Schwenningens Stürmer Uli Maurer aus seinem großen Erfahrungsschatz zu berichten. "Nun wird es noch härter und intensiver. Wir wollen in Wolfsburg gleich eine Duftmarke setzen, denn dann haben sie bei uns am Freitag im zweiten Spiel den größeren Druck", zeigt es Maurers Teamkollege Mirko Höfflin auf. "Die Karten werden nun neu gemischt. Wir werden unsere Chancen haben", zeigt sich Dustin Strahlmeier, der am Mittwoch wieder im Schwenninger Tor steht, zuversichtlich.

"Viel Geduld, harte Arbeit und mentale Stärke – erst danach kann man in den Play-off-Spielen nach oben auf die Uhr schauen", ist für Trainer Pat Cortina vor allem aber auch wichtig, "dass wir in dieser neuen Phase unsere Identität im Spiel nicht verlieren."

Großer Personal-Poker

Mit Beginn der K.o-Runde tritt die personelle Geheimniskrämerei bei den Teams in die nächste Stufe. Auf Schwenninger Seite ist es gut möglich, dass die zuletzt angeschlagenen Damien Fleury und Dominik Bittner wieder spielen. Eher nicht möglich erscheinen die Einsätze von Istvan Bartalis und Mirko Sacher. Kai Herpich hat die Reise aufgrund eines grippalen Infekts nicht mitgemacht.

Bei den Wolfsburgern stehen ebenso einige Fragezeichen. Am Sonntag in Schwenningen fehlten sieben Spieler. Für Nationalspieler Gerrit Fauser ist die Saison nach einer Schulteroperation bereits beendet. "Zu 95 Prozent ändert sich bei uns personell nichts", hatte Grizzlys-Trainer Pavel Gross am Sonntag schon angekündigt. Allerdings gilt er als das große Pokerface in der DEL. "Wir werden am Mittwoch ein ganz anderes Wolfsburger Team erleben", ist sich auch Mirko Höfflin sicher.

Björn Krupp mahnt

Mit der Hypothek von elf Niederlagen in den vergangenen 15 Partien startet der Vorjahres-Vizemeister Wolfsburg in die Pre-Play-offs. "Wir müssen endlich wieder besser spielen und nicht nur kämpfen", mahnt Wolfsburgs National-Verteidiger Björn Krupp.