Will keine "Schwarzmalerei" betreiben: Düsseldorfs Geschäftsführer Stefan Adam.Foto: Weihrauch Foto: Schwarzwälder Bote

Eishockey: DEL-Spitze rechnet mit hohen Umsatzverlusten. "Gewissen Optimismus bewahren".

Millionenschwere Einbußen, kein Hauptsponsor, kaum staatliche Förderungen, Kurzarbeit: Rund drei Wochen nach dem vorzeitigen Saisonabbruch sind die Sorgen bei der Deutschen Eishockey Liga (DEL) groß.

Geschäftsführer Gernot Tripcke rechnet mit hohen Umsatzverlusten bis zu 20 Millionen Euro. "Die anderen Sportarten haben noch die Hoffnung, dass sie noch mal spielen können. Für uns ist der Drops gelutscht, da wird nichts mehr reinkommen", sagte der 52-Jährige.

Mit der frühen Entscheidung, die Spielzeit einen Tag vor Play-off-Beginn abzubrechen, ist Tripcke Vorreiter. Während andere große nationale Ligen wie die Handball- (HBL) und Basketball Bundesliga (BBL) immer noch den Abbruch als letzte Konsequenz hinauszögern, muss sich der DEL-Ligachef bereits seit dem 10. März mit der großen Agenda an Folgen auseinandersetzen.

Äußerst schwierig gestaltet sich aufgrund der Coronakrise die Suche nach einem neuen Liga-Hauptsponsor. Die Zusammenarbeit mit Covestro endet im Sommer. "Wir haben noch ein paar Verhandlungen. Aber es kann sich jeder denken, dass die teilweise auf Eis gelegt sind. Jeder hat jetzt auch andere Probleme, das ist nicht hilfreich", erklärte Tripcke. Ein riesiges Problem für die DEL, die extrem auf Sponsoren und Zuschauer angewiesen ist. Abgeschrieben hat Tripcke eine wirtschaftliche Unterstützung aus der Politik, die er nach dem Abbruch gefordert hatte. "Den Schaden zu ersetzen, wird sicherlich nicht möglich sein", betonte der DEL-Boss, der wie viele Unternehmen Kurzarbeit als effektives Mittel sieht, um die wirtschaftlichen Folgen für die DEL zu verringern: "Wir müssen jetzt zunächst sehen, dass wir die aktuelle Situation und durch die Krise entstehenden Liquiditätsprobleme lösen. Sei es durch Stundung, sei es für den einen oder anderen Mitarbeiter durch Kurzarbeitergeld", sagte er.

Beim Blick in die ungewisse Zukunft will Stefan Adam, Geschäftsführer des achtmaligen deutschen Meisters Düsseldorfer EG, jedoch keine "Schwarzmalerei" betreiben. "Wir alle sollten uns eine positive Sichtweise und einen gewissen Optimismus bewahren", sagte der 47-Jährige, der in der Situation auch die Möglichkeit sieht, "nachjustieren zu können und manches vielleicht etwas anders zu machen". Die Aufgabe sei es jetzt, sich für alle Szenarien zu überlegen, wie der Weg sein könne.