Nun ist auch Panthers-Leistungsträger Rytis Pipiras (hier gegen Bremerhaven) aufgrund einer starken Prellung angeschlagen. Sein Einsatz am Montag an der Nordsee entscheidet sich erst kurzfristig. Foto: Michael Kienzler

In der ProA biegen die beiden Play-off-Gruppen in die Rückrunde ein. Die wiha Panthers Schwenningen absolvieren am Montag (18.30 Uhr) bereits ihr Rückspiel gegen Bremerhaven. Nach der langen Anreise in den Norden ist für die Neckarstädter Revanche angesagt.

Mit 71:80 unterlagen die Panthers am Freitag daheim den Eisbären. Ihre enttäuschende erste Halbzeit – vor allem das erste Viertel (22:30) – war letztendlich aus Sicht der Neckarstädter für den weiteren Spielverlauf eine zu große Hypothek. Die Schwenninger zeigten zwar im zweiten Durchgang eine bessere Leistung gegen gut spielende Gäste, doch richtig offen konnten die Panthers die Partie nicht mehr gestalten. Hinzu kam, dass die Schwenninger Top-Spieler Courtney Stockard und Nate Britt in der zweiten Halbzeit viel Verantwortung übernehmen wollten, doch dies dazu führte, dass sich die beiden US-Amerikaner immer mehr in nicht wirklich effektive Einzelaktionen verstrickten. Nach ihrem überzeugenden 86:68-Auftaktsieg in den Play-offs gegen Kirchheim kassierte die Mannschaft von Coach Alen Velcic somit ihre zweite Niederlage in Folge.

Velcic war nach dem Schlusszeichen am Freitag leicht frustriert: "Die Jungs haben im ersten Viertel nicht die Dinge umgesetzt, die wir uns vorgenommen hatten. Wir verteidigten in dieser Phase enttäuschend. Im weiteren Spielverlauf hat man auch gesehen, wie gut Bremerhaven individuell besetzt ist. Wir hätten zwar in der zweiten Halbzeit noch einmal herankommen können, doch wir haben dann doch keinen Weg gefunden", kritisierte Alen Velcic. Panthers-Spieler Rytis Pipiras sah es ähnlich: "Wir haben in der ersten Halbzeit ohne die notwendige Intensität gespielt. So kann man gegen ein Top-Team wie Bremerhaven nicht gewinnen. Wir müssen vor dem Rückspiel am Montag daraus lernen und es dann besser machen."

Kader immer enger

Das Verletzungspech wird nun auch bei den Schwenningern immer größer. Felix Edwardsson musste aufgrund einer Daumenfraktur am Freitag ein zweites Mal in diesen Play-offs passen. Somit hatte Alen Velcic auf der Centerposition – neben Robin Jorch – keine wirklichen Optionen. Auch Rytis Pipiras ist mit einer Prellung nun angeschlagen. Der Einsatz von ihm – und auch der von Edwardsson – wird sich erst kurzfristig vor Ort in der Hansestadt entscheiden. Bereits am Samstag um Mitternacht trat das Schwenninger Team die Reise nach Bremerhaven an, um sich in aller Ruhe auf das erste Rückrundenspiel in den Play-offs vorzubereiten.

Käfer unter Sportwagen

Coach Alen Velcic weiß, wie sehr die bisherige Saison seinem kleinen Kader Kraft gekostet hat. "Die Jungs haben sehr viel geleistet. Wir stehen unter den besten acht Teams der ProA. Aber langsam gehen auch die Körner aus. Wir wollen dennoch in den verbleibenden Play-off-Spielen schon noch Akzente setzen. Vergleicht man unsere Mittel mit denen der Konkurrenz, dann fahren wir eigentlich mit einem Käfer bei einem Sportwagenrennen mit", erläutert er weiter. "Um eine Chance auf den Sieg haben zu können, muss unser Wagen dann wirklich permanent auf Hochtouren laufen. Unser Käfer gerät aber leider immer mal wieder ins Stocken. Dadurch machen wir uns das Leben selbst unnötig schwer."

Am Montagabend in Bremerhaven wollen die Neckarstädter an ihre ordentliche zweite Halbzeit vom Freitag anknüpfen und für ihren zweiten Play-off-Sieg sorgen, auch wenn die Panthers erst einmal als Außenseiter im Trainingszentrum der Eisbären antreten. Der Sieger dieser Partie besitzt gute Chancen für den zweiten Platz in der Play-off-Gruppe 2. Mit drei Siegen stehen die Academics Heidelberg zur "Halbzeit" vorne in der Tabelle. Die Entscheidung über die Finalteilnahme läuft wohl vor allem über die Badener.