Polizei vor der EZB in Frankfurt: Im Einsatz waren auch Beamte aus dem Südwesten. Foto: dpa

Ein Großaufgebot der Polizei versuchte in Frankfurt, das Schlimmste zu verhindern. Darunter auch hunderte Bereitschaftspolizisten aus Baden-Württemberg.

Stuttgart/Frankfurt - Marco Krause mochte sich nicht festlegen: Es seien „Polizeikräfte des Bundes und aus vielen Bundesländern“ in Frankfurt zusammengezogen worden, sagte der Sprecher des hessischen Innenministers. Bis zum Nachmittag, als also die schweren Auseinandersetzungen zwischen Polizisten und Randalierern vorerst abflauten, seien „Beamtinnen und Beamte in einem mittleren bis hohen vierstelligen Bereich eingesetzt“ worden. Mehr wollte der Pressemann aus „polizeitaktischen Gründen nicht sagen“.

Zumal die Hessen genau zu diesem Zeitpunkt Verstärkungen für mögliche weitere Straßenschlachten am Main anforderten. Aus Baden-Württemberg eilten am gestrigen Mittwoch vier weitere Hundertschaften Bereitschaftspolizisten nach Frankfurt, bestätigte ein Sprecher von Innenminister Reinhold Gall (SPD). Drei Großverbände beorderte dieser bereits zum Wochenbeginn in die Finanzmetropole.

Die allerdings waren nicht im Brennpunkt der Frankfurter Chaostage eingesetzt. Vor allem Polizisten aus Sachsen-Anhalt und Niedersachsen waren an den Brennpunkten im und rund um den Stadtteil Ostend eingesetzt. Bis zum frühen Abend zählten Sanitäter 94 verletzte Polizisten. 80 von ihnen hatten allerdings das von ihnen selbst eingesetzte Tränengas eingeatmet und seien nach einer kurzen Behandlungen an Krankenwagen wieder einsatzbereit gewesen, sagte eine Sprecherin der Polizei. Die Protestgruppe Blockupy meldete 130 verletzte Demonstranten. 15 der etwa 17 000 Protestler nahmen die Beamten fest.

Die eigentliche Protestkundgebung am Abend verlief zunächst friedlich.