Die Biker des Dornhaner Motorradstammtisches auf ihrer Rundfahrt durch Südindien. Die Fahrt führte auch durch den Dschungel. Foto: MH Motorradtouren

Dornhaner Motorradfreunde erfüllen sich einen Traum: Einmal im Leben in Indien Motorrad fahren. Übernachten mitten im Dschungel inklusive.

Den Traum von einer Bike-Tour in Indien erfüllten sich acht Dornhaner Stammtisch-Motorradfreunde. 1500 Kilometer weit ging es auf einer 18-tägigen Rundreise durch Berge, Tee- und Palmenplantagen, den Dschungel bis zum Meer.

„Willst du mal in Indien Motorradfahren?“ Die Frage seines indischen Stammtischfreundes Vignesh, der aus Indien stammt, aber in Bayern wohnt, hat Helmut Häfner fasziniert. Er nahm den Vorschlag in das Jahresprogramm der MH Motorradtouren auf, überzeugt davon, dass der Trip ein richtiges Highlight wird.

Derzeit sind es etwa 30 Mitglieder zwischen dem bayerischen Ansbach und Spaichingen, die sich monatlich einmal in der Leinstetter „Schlossbrücke“ zu „Benzingesprächen“ treffen. Die Gruppe unternimmt Tagesausflüge und mehrtägige Touren, die vorher bis ins Detail ausgearbeitet werden.

Vor Ort Royal Enfields gemietet

„Indien war der Höhepunkt. Ein Biker muss so etwas einmal im Leben mitgemacht haben“, findet Stammtischleiter Helmut Häfner. Mit seinen 66 Jahren fühlte er sich fit genug für eine Tour mit Straßenverhältnissen, die das fahrerische Können herausforderten.

Auch ein Elefant begegnete den Bikern. Foto: MH Motorradtouren

Wichtig war vor allem die Organisation.Vor Ort konnten die acht Teilnehmer, darunter drei Frauen, Motorräder mieten. Es waren indische Royal Enfields mit rund 40 PS.

Der indische Stammtisch-Teilnehmer hatte beste Kontakte zu Motorrad-Guides in seiner Heimat. Mit Freunden managte er die komplette Tour, die in der südindischen Stadt Bengaluru begann. Er selber konnte wegen eines Unfalls allerdings nicht dabei sein.

Die vielen Affen konnten zur Plage werden

Die Tagesetappen umfassten 70 bis 170 Kilometer. Übernachtet wurde in Hotels und in Camps mitten im Dschungel, wo es laut Häfner auch Tiger gibt. Die sahen die Biker nicht, wohl aber Hirsche, Schweine, Büffel oder Elefanten. Die vielen Affen konnten sogar zur Plage werden. Nach einer Übernachtung im Bynekaadu-Resort hatten sie alles Herumliegende im Camp geklaut.

Der Verkehr auf den Straßen war immer für Überraschungen gut. Die Tour-Teilnehmer mussten sich an den Linksfahrverkehr gewöhnen, aber auch daran, dass auf den Straßen scheinbar keine Regeln gelten. Fußgänger überqueren die Schnellstraße, ein Eselskarren kommt entgegen, Kühe stehen auf der Straße, Busse halten unversehens. „Der Verkehr ist ein Chaos, aber er funktioniert trotzdem. Jeder passt auf, wo und wie er durchkommt. In zweieinhalb Wochen habe ich keinen Unfall gesehen“, erzählt Häfner. Besonders aufpassen mussten die Deutschen auf die vielen Schlaglöcher. Im Dschungel waren nur Schlammwege vorhanden. Die Guides warnten rechtzeitig vor den auftauchenden Gefahren.

Helmut Häfner hat Souvenirs mitgebracht.

Die Biker durchquerten eine abwechslungsreiche Landschaft mit exotischen Pflanzen, vorbei an einem Wasserfall und Teeplantagen. In Chamrayagar wurde ein Abstecher zu einem Tempel eingeplant, und auf einer Farm feierten die Motorradfahrer bei einem hinduistischen Erntedankfest mit und besuchten ein Elefanten-Camp. Im Monkey Forest lernten sie auch freundliche Affen kennen. Von dort war es nicht mehr weit zum Meer und Strand.

Die besorgten indischen Guides kümmerten sich um alles

„Wir haben zwar von Tigerunfällen und wild gewordenen Elefanten gehört. Gefährliche Situationen hat es aber für uns nicht gegeben“, sagt Häfner. Dass alles so gut geklappt hat, führt er auf die um alles besorgten indischen Guides zurück, die auch für die Unterkünfte, den Gepäcktransport und das Essen gesorgt hatten. 2024 wollten sie nach Deutschland kommen: „Dann organisiere ich für sie hier die Touren“, meint Häfner, der die Kontakte nach Indien gern weiter pflegen möchte.