Die Räume sind ausgeräumt und stehen zur Vermietung, wo in der Wilhelmstraße einige Monate lang das Fachgeschäft Betten Günter sein Angebot machte. Foto: Hans Schabert

Ein neues Lebensmittelgeschäft bietet Waren aus Polen und Rumänien. Es gibt aber noch mehr Veränderungen in Bad Wildbad.

Auf dem großen Schaufenster des neuen Ladengeschäfts in der Wilhelmstraße 89, das „osteuropäische Lebensmittel und Spezialitäten“ führt, prangt „ROPO“. Am Samstag haben Bogdan und Emilia Pop den Einzelhandel in den Räumen eröffnet, die einst einen Optiker beherbergten. Rund 1000 Produkte stehen in den Regalen, Getränkekisten, Kühlfächern und der Wursttheke bereit. Das Ehepaar lebt seit zehn Jahren in der Bäderstadt. Sie wollen anbieten, „was es bei Edeka an östlichen Leckereien nicht gibt“.

„Ist Ropo eine Ladenkette?“, geht die Frage an Bogdan Pop. Ist es nicht: Es steht mit den jeweiligen Anfangsbuchstaben für die Herkunft der jungen Ladenbesitzer. Bogdan Pop stammt aus Rumänien, seine Frau aus Polen. Er hat sich mit der Eröffnung des Geschäfts einen alten Traum erfüllt, den Corona und die Geburt des zweiten Kindes ein wenig hinausgeschoben haben. Ihre bisherige Tätigkeit wollen beide zumindest – bis klar ist, wie das Geschäft läuft – in reduziertem Umfang weiterbetreiben. Emilia Pop ist im Olgabad in der Physiotherapie tätig, ihr Mann arbeitet in der Johannesklinik.

Produkte sonst nicht zu finden

„Das sind Produkte, wie ich sie sonst immer nur finde, wenn ich wie letzte Woche meine Oma in Polen besuche“, erklärt in herauszuhörender Freude und reinem Hochdeutsch ein Kunde seinem Begleiter. Gemeint sind genauso Wurstspezialitäten wie Süßigkeiten. Dann tauscht er sich in Polnisch mit dem Ladenbesitzer aus.

Emilia und Bogdan Pop, die seit zehn Jahren in der Stadt leben, betreiben das neue Geschäft mit tausend osteuropäischen Spezialitäten

Auf Nachfrage, ob er Wildbader sei, meint er, dies sei er auf Zeit. Etwa zweieinhalb Jahre sei er im Zusammenhang mit einer Umschulung im Berufsförderungswerk in der Stadt, wo er sich ausgesprochen wohl fühle. Bestimmt kann man ihn in Zukunft noch öfter im Markt treffen, wo von Montag bis Freitag zwischen 10 und 18 Uhr geöffnet ist. Im Sommer soll die Öffnungszeit, eventuell dem Bedarf angepasst, noch verlängert werden.

Einige Ladenflächen sind vollends ausgeräumt

Auch sonst sind Veränderungen in der Stadt zu beobachten. Da wo früher beim „Milch-Günthner“ eingekauft wurde und anschließend bis vor einigen Wochen ein Obst- und Gemüsehandel betrieben wurde, sah man in der König-Karl-Straße, wie die Räume vollends ausgeräumt wurden.

Ein paar Schritte weiter konnte im Vorbeigehen, wo einst die untere Bäckerei-Filiale Haag betrieben wurde, deutlich vernommen werden, dass im ehemaligen Ladengeschäft hinter verhangenen Schaufensterscheiben gebohrt und gehämmert wird. Eine Unternehmerin aus der Stadt will, wie zu hören ist, dort einen Betrieb einrichten, über den sie dem Vernehmen nach noch nichts Näheres preisgeben möchte.

Nach relativ kurzer Zeit wieder verschwunden ist das Geschäft von Betten Günter in der Wilhelmstraße, wo Plakate im Schaufenster Laden, Büro und Lager mit zusammen 110 Quadratmetern zur Miete anbieten.