Acht Tonnen Metall- und Messingstangen wurden bei einem Firmeneinbruch in Vöhrenbach gestohlen. Nun musste sich einer der Täter vor Gericht verantworten. Foto: © Сергей Жмурчак – st

Neun Jahre liegt ein Einbruch in einer Firma in Vöhrenbach zurück, nun kam es zur Verhandlung gegen einen der Täter. Warum das Verfahren so lange ging und weshalb am Ende Freudentränen flossen.

Acht Tonnen an Metall- und Messingstangen hatten drei damals unbekannten Täter von einem Firmengelände in der Donaueschinger Straße in Vöhrenbach gestohlen und anschließend in drei Transporter gehoben, um dann im Sommer 2014 in der Dunkelheit des Schwarzwaldes zu verschwinden.

Doch: Sie hinterlassen DNA – im Falle eines Rumänen an der Trinkflasche, die in Tatortnähe gefunden wurde. Diese heiße Spur führte schließlich zum Tatverdächtigen – doch ein Haftbefehl war lange Zeit nicht vollstreckbar. Denn der Mann war untergetaucht.

Erst, als er Anfang des Jahres aus dem Ausland nach Deutschland einreiste, klickten in Dortmund die Handschellen. Die Folge waren vier Monate Untersuchungshaft und die Eröffnung des Hauptverfahrens beim Amtsgericht in Villingen-Schwenningen. Neun Jahre nach der Tat.

Schwierige Lebensumstände

Und nun saß der Angeklagte vor Richter Christian Bäumler – mit Hand- und Fußfesseln, direkt aus der JVA. Über seine Verteidigerin räumte er die Tat vollumfänglich ein, erklärte die offensichtlich schwierigen Lebensumstände, die dazu geführt hatten. Zu der Zeit habe er in Frankreich gelebt, habe jedoch keinen Job gehabt.

Dann sei das dubiose Angebot gekommen. Er habe in Vöhrenbach lediglich geholfen, das Diebesgut im Wert von fast 40 000 Euro aufzuladen, dafür hätte es 300 Euro auf die Hand gegeben. An dem Weiterverkauf sei er nicht beteiligt gewesen. Wegen einer anderen Tat sei er in Deutschland inhaftiert worden, danach ging es für ihn zurück nach Rumänien. 300 Euro verdiene er dort pro Monat.

Verfahrensbeteiligte einigen sich

Seine kurzzeitige Rückkehr nach Deutschland endete schließlich im Knast. Weit entfernt von seiner Familie – mit sechs Kindern, von denen laut Verteidigung drei taubstumm sind. Vor Gericht zogen sich Richter, Schöffen und Verteidigung sowie Staatsanwaltschaft zugleich hinter die Kulissen zurück, handelten einen „Deal“ aus, um das Verfahren abzukürzen.

Angesichts der lange zurückliegenden Tat und der Tatsache, dass er sich laut rumänischen Behörden in seiner Heimat seit dem nichts mehr zu Schulden hat kommen lassen, zeigte sich Christian Bäumler sehr wohlwollend. Für den angeklagten schweren Bandendiebstahl gab es eine Freiheitsstrafe von einem Jahr und drei Monaten auf Bewährung – und damit auch gleichzeitig den Schein für die Freiheit.

Der Angeklagte vergoss schließlich Freudentränen und konnte das Gericht als freier Mann verlassen, um direkt zu seiner Familie zurückzukehren.