Security im Badepark? Das Nagolder Freibad setzt seit vergangenem Jahr auf professionelle Unterstützung von außen. Vor allem in den sozialen Medien sorgt das immer wieder für aufgeregte Kommentare. Doch wie sind die Erfahrungen wirklich?
Freibadbesuche in den Sommerferien. Für viele Kinder und Familien ist das ein echtes Muss. Der Badepark ist in diesen Wochen wieder einmal Nagolds Hauptattraktion. Ein Sommerspaß, den niemand missen will.
Doch um solch ein Freizeitangebot weiter Aufrecht halten zu können, sind bei der Stadt einige Anstrengungen notwendig. Stichwort Personalmangel: Schon seit Jahren klagt auch Nagold über zu wenig Fachpersonal in seinem Bad – und stimmt damit ein in den bundesweiten Kanon fast aller Badebetriebe.
Wenn sich dann die Schwimmmeister auch noch mit Themen wie Vandalismus und Gewalt herumschlagen müssen, dann ist das mehr als ärgerlich, geschweige denn der Personalakquise zuträglich.
Zunehmende Gewaltbereitschaft
Schon im vergangenen Jahr entschied sich die Stadt Nagold im Badepark für den Einsatz von Security-Kräften. „Die zunehmende Gewaltbereitschaft einzelner Badeparkbesucher“ sei der Auslöser gewesen, informiert Julia Glanzmann, Pressesprecherin der Stadt Nagold. „Neben Vandalismus und Randale im letzten Jahr (sogar noch mit Polizeieinsatz) mussten wir immer wieder feststellen, dass auch unsere Mitarbeitenden entsprechend angegangen wurden“, heißt es weiter in der Antwort auf eine Anfrage dieser Redaktion.
Die Erfahrungen, die Nagold 2022 mit dem Einsatz von Fremdkräften einer Sicherheitsfirma gesammelt hat, waren offensichtlich gut. Also sind auch in diesem Jahr wieder Security-Mitarbeiter im Freibad aktiv. Die Badegäste würden die Security-Anwesenheit „eher als angenehm empfinden“, sagt Glanzmann – gerade auch mit dem Wissen, dass Personen da seien, die für die Sicherheit sorgen. Die Erfahrungen jedenfalls seien sehr gut: „Das Security-Personal ist freundlich, aber bestimmend und immer präsent. Der Einsatz von Polizei ist kaum noch nötig.“
Personal-Entlastung
Laut Angaben der Stadt Nagold ist das Security-Personal vor allem in den Ferien sowie an den Wochenenden präsent. Und mit ihrem Einsatz sorgen sie auch für eine Entlastung des Bade-Personals. „Situationen mit diversen Badegästen“ könnten geklärt und somit dem Fachpersonal „der Rücken freigehalten“ werden, so dass diese „ihren eigentlichen Aufgaben nachgehen können.“
Die Präsenz und der Einsatz der Security-Spezialisten zeigt offensichtlich Wirkung. Die Pressesprecherin der Stadt Nagold bestätigt: „In diesem Jahr kam es noch zu keinen größeren Problemen, da die Security schon von Anfang an präsent war und diese auch konsequent durchgreifen konnte.“
Bad schließt um 19 Uhr
Das heißt allerdings noch nicht, dass die Unterstützung durch Security auch in Zukunft im städtischen Badepark gesetzt ist. Ob das nun die neue Regel ist, die neue Realität? „Das ist noch nicht abzusehen“, heißt es dazu von der Stadt. Doch im Moment möchte man an diesem Sicherheitskonzept festhalten.
Das Thema Personalmangel ist damit aber nicht gelöst. Zwar bekommt die Stadt in ihrem Bad Hilfe von Rettungsschwimmern der DLRG, dennoch mussten die Badezeiten in dieser Saison eingeschränkt werden. Das Bad schließt bereits um 19 Uhr, Badeschluss ist um 18.30 Uhr, Kassenschluss gar schon um 18 Uhr.