Matt Carviero veröffentlicht mit seinem Projekt "Bells and Ravens" das zweite Album namens "What Dead cannot end". Foto: Müller

"Bells and Ravens" ist seit 2018 das musikalische Baby von Matt Carviero. 2020 veröffentlichte er sein Debüt-Album "In our Blood", das Nachfolgewerk "What Dead cannot end" erscheint am 22. Juli auf allen gängigen Download- und Streaming-Portalen.

Straßberg-Kaiseringen - Von 2004 bis 2019 machte sich der gebürtige Weilstetter und Neu-Kaiseringer mit den schwarzen Locken als Gitarrist seiner Band "Contracrash" im Zollernalbkreis, Deutschland und im europäischen Ausland einen Namen. Matt Carvieros neuestes Projekt heißt "Bells and Ravens" und ist im Grunde eine Ein-Mann-Band mit wechselnden Gastmusikern.

Sieben verschiedene Stimmen

"Ich singe nicht, aber mache alles andere", erklärt Matt Carviero, bürgerlich Matthias Fritz. Er spielt Gitarre und Keyboard, schreibt die Songs, arrangiert und nimmt in seinem eigenen, kleinen Tonstudio in Kaiseringen die Titel auf.

Die Stimmen holt sich der 35-Jährige von Musikern, die er sehr schätzt. Aus der Region sind das Andreas Mozer (Traitor), Tobi Hübner und Jürgen Volk, aber auch Metalgrößen aus Übersee wie Zak Stevens und Tim "Ripper" Owens, der früher Sänger bei Judas Priest und Iced Earth war. Letztere singen ihren Part ein und Carviero arrangiert daraus einen runden Track. Insgesamt sind auf der Platte sieben verschiedene Stimmen zu hören.

Zurück zu den Ursprüngen

Mit "Bells and Ravens" wollte Carviero mal wieder ein traditionelles Metal-Album machen: weg von modernem Shouting, hin zu melodischem Gesang. Wuchtige Riffs, große Refrains, bombastische Arrangements und ausufernde Instrumentalparts sind zu hören.

Hinzu gesellen sich im neuesten Werk prächtige Orchesterparts. Diese – das verrät Carviero – kommen aus dem Computer. Doch Wolfgang Amadeus Mozart spielte bei den Arrangements einiger Stücke keine unwesentliche Rolle.

Unterstützt wurde der 35-Jährige von seinem langjährigen Musikerkollegen, dem Schlagzeuger Claudio Sisto, der die Veröffentlichung von "What dead cannot end" nicht miterlebt. Zwar stand der Name des Albums schon zu Beginn der Produktion fest, doch dass Sisto auch über den Tod hinaus auf dem Album zu hören sein wird, verleiht dem Titel noch eine weitere Bedeutung. "Das Album dreht sich weniger um den Tod an sich, sondern darum, was man als Normalsterblicher denkt, was danach kommt", erklärt der Gitarrist die Quintessenz seines Neulings.

Düstere Gruselgeschichten

Das zweite Werk von "Bells and Ravens" klingt weitaus düsterer als das erste – der Titel ist Programm:"Ich wollte ein Album aus einem Guss machen, bei dem alle Songs eine ähnliche Stimmung haben".

Die zehn Titel erzählen Geschichten – düstere Geschichten. Im Song "Sourge of the seven Seas" – Carvieros Lieblingssong auf dem Album – sind Teile von Richard Wagners Oper "Der Fliegende Holländer" zu hören. Der Zweiteiler "Martyrs and Illusionists" handelt vom Wandel, den ein junger Mann durchmacht, wenn er in den Krieg zieht und zurückkommt.

Literarische Elemente

Viele Songs greifen literarische Elemente auf, meist aus Horror und Grusel. Und das benötigt eben auch Zeit: Mit durchschnittlich um die sechs Minuten sind die jeweiligen Titel auf dem Album recht lang – bewusst. "Als Gegenpol zur aktuell sehr schnelllebigen Musikszene, wo kaum ein Song länger als drei Minuten geht", stellt Carviero fest.

"What Dead cannot end" hat dem hauptberuflichen Gitarrenlehrer einiges abverlangt. Vor allem auf die Details legt der Vollblutmusiker großen Wert.

Vorerst keine Liveauftritte

Etwas bedauerlich findet Carviero, dass es mit "Bells and Ravens" vorerst keine Live-Auftritte geben wird – schließlich wäre es kein Leichtes, alle Musiker, die weit verteilt ihr Zuhause haben, zusammen auf eine Bühne zu bringen. Dennoch hält Carviero es sich offen, ob aus "Bells and Ravens" irgendwann eine Band werden könnte – die passenden Musiker in seiner Umgebung fehlen noch.

Auftritte wären schön, ja. Doch primär geht es ihm bei dem Projekt darum, "Musik zu machen, die ins Ohr geht, berührt und dazu noch ein kleines bisschen überrascht." Ab 22. Juli wird "What Dead cannot end" auf allen gängigen Streamingplattformen zu hören sein. Einen Vorgeschmack, "Scourge Of The Seven Seas" und "Martyrs & Illusionists", gibt es bereits auf Youtube zu hören.