Jörg Hohmann mit seinem Fahrrad Foto: Franke

Sportabzeichen: Freizeitsportler bringt im Alter von 80 Jahren die notwendigen Leistungen in seiner Klasse

Meßstetten. Nur wenige Menschen können von sich behaupten, dass sie in ununterbrochener Reihenfolge in 60 aufeinander folgenden Jahren das Sportabzeichen des Deutschen Olympischen Sportbundes errungen haben, – Jörg Hohmann schon.

Und es forderte seinen Ehrgeiz heraus, die Jubiläumswiederholung in Gold abzulegen. Der Freizeitsportler hat im Alter von 80 Jahren die dafür notwendigen Leistungen seiner Klasse übererfüllt und brauchte die Boni eigentlich gar nicht in Anspruch zu nehmen, die er für anerkannte körperliche Einschränkungen erhalten hätte. Darauf ist er wohl ein wenig stolz, räumt aber ein, dass er dafür hart trainieren musste. Ob er sich das für die nächsten Prüfungen noch einmal zumuten wird, vermag er jetzt noch nicht zu sagen. Für die Zählung der Abzeichen sei das auch nicht von Belang. 60 mal Sportabzeichen sind im Sportkreis Zollernalb eine Bestmarke, die wohl nicht so bald überboten werden dürfte, aber auch bundesweit liegt Hohmann weit vorn: Erst in diesem Jahr hat der erste Absolvent überhaupt die Marke "70" erreicht.

Seine guten Leistungen in den Disziplinen Ausdauer (Radfahren), Kraft (Medizinball), Schnelligkeit (Radsprint) und Koordination (Zielwerfen) haben dem 80-Jährigen auch das Abzeichen "Bicolor 60" eingebracht. Im kommenden Jahr wird Hohmann offiziell vom Lauftreff Bitz, der Kommune, den Sportkreis Zollernalb, dem WLSB und dem Kultusministerium geehrt.

Seit 1962 hat er in keinem Jahr die Prüfungen ausgelassen, trotz mehrfacher Umzüge und Problemen mit den Bandscheiben. Auch Operationen und zuletzt die Pandemie-Restriktionen konnten ihn nicht aufhalten. Seit 1963 ist er auch als Sportabzeichenprüfer aktiv. Hohmann erwarb später die Zusatzberechtigung zur Prüfung von Menschen mit Behinderungen. Er schätzt, dass er bisher etwa 5000 Prüfungen insgesamt abgenommen hat. Es bereitet ihm immer wieder eine besondere Freude, wenn er daran mitwirken kann, dass sich Menschen für den Sport begeistern und ihr Leistungspotenzial abrufen, unabhängig von Alter, Geschlecht und über Einschränkungen hinweg.