Hohe Auszeichnung für einen vielfach verdienten Kommunalpolitiker: SPD-Kreisvorsitzender Marius Thoy (von links), Ortsvorsitzender Sadik Varol, Bundesvorsitzende Saskia Esken mit Eberhard Haug und Laudator Gerhard Gaiser. Foto: B. Schwarz

Die politischen Parteien sorgen sich um ihren Nachwuchs. Das wurde deutlich bei der Verleihung des Bürgerpreises für ehrenamtliches Engagement, organisiert vom SPD-Ortsverein Freudenstadt/Oberes Wolftal.

Freudenstadt - Sowohl Bürgermeisterin Stephanie Hentschel (CDU) als auch die Ortsvorsitzenden Sadik Varol und Uwe Nimmergut sowie SPD-Fraktionsvorsitzende Anita Zirz richteten Appelle an junge Leute und Jugendliche, sich in Vereinen und politischen Parteien einzubringen.

Hentschel verwies auf Vereine auch in der Region, die sich derzeit mit Kooperationen und Aufgeben beschäftigen, da ihnen der Nachwuchs fehlt. Davon sei die Kommunalpolitik nicht ausgenommen: "Der Gemeinderat braucht junge Menschen, damit die Demokratie lebendig bleibt." Varol und Nimmergut luden jungen Leute ein, sich für Politik und Parteien ehrenamtlich einzubringen.

Für alle ein Gewinn und stiftet Sinn

Saskia Esken, Bundesvorsitzender der SPD, ging auf Geschichte und Bedeutung des Ehrenamts ein. Es sei für alle ein Gewinn und stifte Sinn: "Wir tun etwas Sinnvolles und das aus Überzeugung. Ohne Ehrenamt wäre unsere Gesellschaft arm dran." Menschen im Ehrenamt würden laut Esken ihren Mitmenschen zeigen, welche Freude diese Arbeiten bereiten können. Heute sei das Ehrenamt Teil des Motors für eine lebendige Demokratie.

Esken erinnerte an den Vorläufer der SPD, die Allgemeinen Deutschen Arbeitervereine aus der Mitte des 19. Jahrhunderts, die Orte der Bildung, der Emanzipation und der Vernetzung gewesen seien: "Sich mit anderen zusammentun, Neues lernen, die eigenen Interessen vertreten, das hat die Arbeiterschaft emanzipiert und stark gemacht."

Mann der ersten Stunde

Die SPD hatte noch eine Überraschung für ihr langjähriges Mitglied Eberhard Haug aus Freudenstadt parat: Die Verleihung der Willy-Brandt-Medaille. Dass die höchste Ehrung, die die Sozialdemokraten zu vergeben haben, deren höchste Parteirepräsentantin, Bundesvorsitzende Saskia Esken, verleihen konnte, war eine besondere Auszeichnung. Nach Gerhard Hertel und Fritz Fischer ist Eberhard Haug der dritte Freudenstädter, dem diese Ehrung zu Teil wurde.

In einer temperamentvollen Laudatio wusste SPD-Kreisvorstandsmitglied Gerhard Gaiser aus Baiersbronn die vielfältigen Verdienste Eberhard Haugs als engagierter und langjähriger Stadtrat und Kreisrat, als Kämpfer für eine bessere Umwelt und gegen Rechts zu würdigen. Gaiser erinnerte an das vielfältige Engagement Eberhards Haug, der nach wie vor in zahlreichen Vereinen und Institutionen ein verlässlicher, wertvoller und hilfsbereiter Mitstreiter ist. Als stets präsenter Sozialdemokrat in der Gesellschaft habe Haug sich Respekt und Achtung erworben, habe bewiesen, dass Transparenz in Politik und Bürgerschaft möglich sei. Eberhard Haug habe gezeigt, dass der Vielfältigkeit des Ehrenamts keine Grenzen gesetzt seien, sei als Mann der ersten Stunde ein Vorkämpfer für die Demokratie. Gaiser: "Durch Dich wird die Gesellschaft lebendiger und wärmer."