Mit Eimer, Handschuhen und Säcken sammelten Geocacher in Sulz Müll ein. Foto: privat

Schätze suchen und dabei Unrat auflesen: Fünf Mitglieder der Geocaching-Gemeinschaft haben sich in Sulz zu einer Putzete getroffen. Am Rand der Straße Richtung Lahr fanden sie unter anderem Schnapsflaschen und Plastiktüten.

Müll sammeln und dabei Spaß haben? Dass das geht, zeigte eine ehrenamtliche Putzete, bei der der Straßenabschnitt zwischen Lahr und Sulz von Unrat befreit wurde. Hinter dieser Umweltinitiative stand die Geocaching-Community, die sich zu fünft zu dieser Aktion zusammenschloss.

Geocaching ist ein weltweites GPS-Spiel, bei dem versteckte Dosen, sogenannte Geocaches, gesucht werden. Ein besonderer Cachetyp ist das „CITO“-Event (Cache-In-Trash-Out), was das Suchspiel zum Beispiel durch das Auflesen von Müll erweitern soll. Unter diesem Motto können zweimal jährlich in einem bestimmten Zeitraum solche Aktionen von Geocachern organisiert werden.

Grünstreifen am Radweg und Hecken am Sulzbach standen im Fokus

Während dieser Müllsammelaktion wurde viel Müll auf dem Grünstreifen zwischen Radweg und Straße, sowie in den Hecken des angrenzendes Sulzbaches gefunden, bilanzieren die Geocacher in einer Mitteilung. Überraschenderweise verbargen sich auch viele Schnapsfläschchen im Straßengraben, die die vorhandenen Eimer rasch füllten. Mittels spezieller Müllgreifer wurden auch kleinere Teile wie Papierfetzen, Taschentücher oder Plastiktüten in ihr eigentliches Zuhause zurückgeführt die Mülltüte. Insgesamt sechs Müllsäcke konnten mit dem teils schon sehr alten und zersetzten Unrat gefüllt werden.

Die Aktionen verhinderten das Zersetzen des Plastiks in Mikroplastik

Die Intention dahinter: die Umwelt ein Stückchen besser machen, als sie ist, heißt es in der Mitteilung weiter. Beispielsweise verhinderten solche konkreten Aktionen das Zersetzen des Plastikmülls in Mikroplastik, was bekanntlich weitreichenden Folgen für ein Ökosystem hat. Zudem stelle der lose Müll eine große Gefahr für Tiere da, die im schlimmsten Fall an dem Müll verenden können. „Wir haben während der Veranstaltung positive Rückmeldung von Bürgern in Form von netten Gesten und Worten erhalten. Einerseits sind wir froh darüber, andererseits würden wir uns wünschen, dass mehr Bewusstsein für die Umweltverschmutzung geschaffen wird. Das Problem muss bei der Wurzel gepackt werden. Müll gehört einfach nicht in die Natur“, sagt Janis Mauch, Organisator der Putzete.

Schon im Frühjahr wurde der Sulzbach an der Lahrer Straße mit der Hilfe von 16 Teilnehmern gereinigt. „Leider haben wir keinen wirklichen Fortschritt erkennen können – die Leute werfen trotzdem noch ihren Müll aus dem Autofenster“, betont Mauch.

Unterstützung

Unterstützt werden solche freiwilligen Unternehmungen durch die Abfallwirtschaft Ortenaukreis, wodurch jeder Teilnehmende eine Aufwandsentschädigung von fünf Euro erhält, schreibe die Geocacher. Empfehlenswert sei eine genaue Streckenplanung sowie das Tragen von Handschuhen und Warnwesten. Weitere Informationen gibt’s auf der Website der Abfallwirtschaft unter www.abfallwirtschaft-ortenaukreis.de sowie unter www.geocaching.com/CITO/.