Alwin Luppold ist tot. Foto: Luppold

Der ehemalige Ortsvorsteher von Streichen, Alwin Luppold ist am Ostersonntag 96-jährig gestorben.

Am Ostersonntag, zwei Tage nach seinem 96. Geburtstag, ist Alwin Luppold in seinem Zuhause in Streichen nach längerer Krankheit im Kreise seiner Familie gestorben.

Zeitlebens war Luppold in verschiedenen Funktionen und Bereichen ehrenamtlich engagiert und brachte sich vor allem in der Kommunalpolitik in seinem Heimatort Streichen – von 1973 bis 1994 war er Ortsvorsteher – wie auch in Balingen ein.

Luppold ist am 7. April 1927 geboren und wuchs in Streichen mit seinen drei Brüdern auf. Bis zu seinem Ruhestand – mehr als 50 Jahre – war Luppold beim Postamt in Balingen angestellt. Zunächst als Postjungbote, stieg vom einfachen in den gehobenen Dienst auf und ging als Postamtmann in den Ruhestand. Bei der Post war 22 Jahre Vorsitzender des Personalrates und 20 Jahre Vorsitzender der Postgewerkschaft.

Zu Fuß von Tschechien nach Streichen

Im Alter von 17 Jahren wurde Luppold 1944 noch zum Wehrdienst eingezogen und kam an die Ostfront. Nach Kriegsende ist er in mehreren Etappen und wochenlang von Tschechien zu Fuß nach Streichen zurückgekehrt und hat seine Tätigkeit bei der Post in Balingen wieder aufgenommen.

Am 20. Mai 1955 läuteten die Hochzeitsglocken mit Berta Haasis, die wie Luppold aus Streichen stammt. 1958 wurde Sohn Jürgen geboren, 1964 folgte Tochter Inge. In der Zwischenzeit bauten die Eheleute ihr Einfamilienhaus in Streichen. Seit 1994 ergänzt Enkeltochter Leonie die Familie. Trotz aller Ehrenämter blieb immer genug Zeit für die Familie.

Jüngstes Mitglied des damaligen Gemeinderats

1959 wurde Luppold als jüngstes Mitglied in den Gemeinderat der damals noch selbstständigen Gemeinde Streichen gewählt und übernahm gleichzeitig auch die Stellvertretung von Bürgermeister Hetzel.

Nach der Eingemeindung von Streichen nach Balingen im Jahre 1971 gehörte er sowohl dem Ortschaftsrat Streichen als auch dem Gemeinderat der Stadt Balingen an.

Im Gemeinderat hat er sich als Mitglied der SPD-Fraktion mit voller Überzeugung und Nachdruck für die Belange des Ortsteils Streichen, aber auch für die Gesamtstadt eingesetzt. Parallel dazu war er von 1973 bis 1994 Ortsvorsteher von Streichen.

1989 erhielt er das Bundesverdienstkreuz

Aber auch den Vereinen war er sehr verbunden: Den TV Streiche führte er als Vorsitzender 29 Jahre und war auch bei der DLRG und beim Schwäbischen Albverein ein engagiertes Mitglied. Daneben war er mehr als 30 Jahre im Aufsichtsrat der Volksbank Balingen vertreten.

Neben vielen Ehrungen und Auszeichnungen wurde ihm 1989 vom damaligen OB Eugen Fleischmann das Bundesverdienstkreuz verliehen und am 1994 von OB Edmund Merkel der Ehrenring der Stadt Balingen.

Bis zuletzt war er an der Kommunalpolitik und dem Sportgeschehen sehr interessiert las täglich ausführlich die Zeitung.