Die hohen Anschlusszahlen stellen den Energiebetrieb laut Lukas Holzer, Leiter Stromnetze EGT, vor Herausforderungen. Foto: EGT

Angespannte Lage bei der EGT in Triberg: Die Zahlen für Anschlüsse für Photovoltaik-Anlagen sind stark gestiegen. Das sorgt für lange Wartezeiten für Netzanschlüsse im Netzgebiet der EGT. Auch an Personal mangelt es.

Die EGT Energie GmbH berichtet in ihrem Netzgebiet von einer angespannten Lage bei Netzanschlüssen. Hatte die Energiewende bereits für einen massiven Anstieg der Anschlussanfragen gesorgt, so sind die Zahlen bei Photovoltaik-Anlagen und damit die Netzanschlussbegehren mit Beginn des Ukraine-Kriegs noch einmal sprunghaft angestiegen.

PV-Anlagen, Wärmepumpen, Balkonanlagen, E-Tankstellen – sowohl im privaten als auch im gewerblichen Bereich steigt der Bedarf an Stromanschlüssen derzeit massiv an. Das Netz der EGT ist zuverlässig ausgebaut, dem enormen Anstieg der Anschlussanfragen an das Stromnetz aber nicht immer und überall gewachsen, so der Triberger Energieversorger.

Anschlusszahlen haben sich vervierfacht

Als Netzbetreiber steht für die EGT stets die Sicherheit der Stromversorgung an erster Stelle. Jede angefragte Anlage muss deshalb einer detaillierten Prüfung unterzogen werden. Außerdem müssen abrechnungsrelevante und gesetzlich geforderte Daten abgefragt und in die Systeme eingepflegt werden. Das erfordert qualifiziertes Personal und bedeutet entsprechende Bearbeitungszeiten.

„Die Menschen wollen verständlicherweise unabhängiger werden“, erklärt Lukas Holzer, Leiter Stromnetze bei der EGT. „Allerdings stellt uns das vor große Herausforderungen. Die Anschlusszahlen haben sich vervierfacht – die Mannschaft aber nicht. Dazu kommt, dass es derzeit nicht leicht ist, energiewirtschaftlich ausgebildete Leute zu finden.“

EGT digitalisiert Prozesse zunehmend

Das Personal wurde bereits aufgestockt und bildet sich regelmäßig weiter. Bei der Flut von Aufträgen kommt es trotzdem kaum hinterher. „Die Wartezeit für Netzanschlussbegehren liegt derzeit bei mehreren Monaten“, so Lukas Holzer. „Die Situation ist auch für unser Unternehmen ausgesprochen unbefriedigend. Wir arbeiten die Anmeldungen unter Hochdruck und mit allen uns zur Verfügung stehenden Kräften ab. Parallel digitalisieren wir unsere Prozesse und Lösungen ganz massiv.“

Seit diesem Jahr setzt die EGT zur Optimierung ein Online-Anmeldeportal für Anschlussanfragen ein. „Wir gehen davon aus, dass unsere Verbesserungen zeitnah greifen und die Situation entspannen“, so Holzer.

Trotzdem bittet die EGT ihre Kunden um Geduld und Verständnis. Die Flut der Anfragen kann nicht kurzfristig abgearbeitet werden. Und die Gewährleistung der Versorgungssicherheit kommt schließlich zum Wohle aller an erster Stelle.