Auf dem Grundstück Lindenstraße 6 sollen 14 Wohnungen entstehen. Foto: Buchner Foto: Schwarzwälder Bote

Gemeinderat: Egenhauser Räte verschieben Entscheidung über Wohnbauprojekt an der Lindenstraße

Die Hammer Bau GmbH & CO. KG aus Egenhausen will in Egenhausen an der Ecke Sommerstraße/Lindenstraße ein vierstöckiges Wohngebäude errichten. Der Gemeinderat sollte in seiner jüngsten Sitzung über den Antrag befinden, entschied sich aber einstimmig für eine Vertagung.

Egenhausen. Das Bauvorhaben an der Lindenstraße wurde schon zu Beginn der Sitzung thematisiert. In der zum Auftakt angesetzten Bürgerfragerunde gab eine Zuhörerin zu bedenken, dass ein Projekt dieser Größenordnung – immerhin soll es 14 Wohnungen beinhalten – dazu angetan sei, die ohnehin angespannte Parksituation im Bereich Sonnenstraße/Lindenstraße noch zu verschärfen. Bei der planmäßigen Behandlung des Tagesordnungspunkts später in der Sitzung wies Bürgermeister Sven Holder darauf hin, dass der Bauherr die Ausweisung von 21 Stellplätzen plane – mit 1,5 pro Wohnung seien das mehr als gesetzlich gefordert.

Laut Vorlage der Verwaltung soll das geplante Gebäude eine Grundfläche von 1055 Quadratmetern sowie eine Firsthöhe von 12,1 Metern haben und auf vier Stockwerken 14 Wohnungen beherbergen – im Erdgeschoss und ersten Obergeschoss jeweils zwei Drei- und zwei Zwei-Zimmerwohnungen, im zweiten Obergeschoss zwei Vier- und eine Dreizimmerwohnung und im dritten Obergeschoss drei Zwei-Zimmer-Wohnungen. Im Vergleich zum Bestandsgebäude (Lindenstraße 6) soll der geplante Baukörper gedreht und im nördlichen Bereich des Grundstücks errichtet werden. Dadurch vergrößern sich die Abstände zu den angrenzenden Grundstücken.

Die Genehmigung des Vorhabens obliege dem Bauamt in Altensteig, führte Bürgermeister Sven Holder aus, vom Egenhauser Gemeinderat sei aber Einvernehmen gefragt. Es gelte abzuwägen, inwieweit ein solches Gebäude in die Gemeinde passe. Holder ergänzte, dass das Grundstück im unbeplanten Innenbreich liege und sich damit an der Umgebungsbebauung orientieren müsse.

Gemeinderat Helmut Hauser erklärte, der Gemeinderat habe sich in der Sache bereits ins Benehmen gesetzt und sehe sich in der Kürze der Zeit außerstande, ein abschließendes Urteil zu fällen. Deshalb schlug er vor, den Tagesordnungspunkt zu vertagen, einen Ortstermin mit der Genehmigungsbehörde und dem Bauherren anzuberaumen und anschließend neu zu beraten.

Der Bürgermeister wies darauf hin, dass man dann aber konkret angeben müsse, welche Informationen noch benötigt werden, um eine Entscheidung treffen zu können.

Gemeinderatsmitglied Hans Kern gab zu bedenken, dass hier zwei Entwicklungen konträr zu einander verlaufen: Zum einen sei es begrüßenswert, wenn ein Bauherr in Egenhausen investieren will, andererseits müsse man aber darauf achten, dass das Umfeld nicht zu sehr belastet wird. Sein Fazit: "Wir brauchen eine strukturelle Strategie". Auch Helmut Hauser plädierte dafür, sich "noch mal fachlichen Rat" zu holen.

"Wir haben einen konkreten Bauantrag, und der Bauherr hat ein Recht auf eine Entscheidung", erinnerte Holder, "das ist schließlich kein Allerweltsvorhaben."

Der Gemeinderat beschloss einstimmig, den Tagesordnungspunkt zu vertagen und nach einem Ortstermin wieder zu beraten.