Bürgermeister Sven Holder nutzte das Gastspiel des Planungsausschusses für Werbung für seine Gemeinde. Foto: Kunert Foto: Schwarzwälder Bote

Regionalverband: Bürgermeister stellt Gästen Egenhausen vor: "junge Gemeinde"

Egenhausen. Den Besuch des Planungsausschusses des Regionalverbands Nordschwarzwald in seiner Gemeinde nutzte Egenhausens Bürgermeister Sven Holder für einen kleinen Werbeblock. Traditionell tagen die Gremien des Regionalverbands an wechselnden Standorten im Verbandsgebiet.

Diesmal also bei herrlichsten Spätsommer-, beziehungsweise Frühherbst-Wetter in der Silberdistelhalle im beschaulichen Egenhausen, mit an diesem Vormittag tollem Blick auf das Naturschutzgebiet Kapf – zumindest solange, wie für den Begrüßungsvortrag von Holder die Außenrollos der Halle hochgefahren wurden. Denn nachher, fürs konzentrierte Arbeiten des illustren Gremiums, in dem auch zahlreiche Bürgermeister-Kollegen von Holder nebst gleich zwei Landräten (aus den Kreis Calw und Enz) vertreten sind, wurde der einmalige Ausblick mit heruntergelassenem Sonnenschutz wieder ausgeschlossen.

Wichtigstes Anliegen, das Hausherr Holder an die Besucher und Gäste adressierte: Egenhausen sei "eine sehr junge Gemeinde", es gebe viele Familien mit Kindern dort, was sich unter anderem in der für eine solch kleinen Gemeinde mit knapp mehr als 2000 Einwohnern sehr großen Zahl von Kita-Gruppen niederschlage – von denen es stolze fünf Stück gebe, unter anderem als "Waldgruppe".

Doch um diese positive Entwicklung fortzuführen, bräuchte es auch künftige Entwicklungsflächen für die Gemeinde – worüber eben der Regionalverband als Instanz für die übergeordnete Raumordnung als zuständige Planungsbehörde "throne". Holders Appell: "Sorgen Sie bitte auch weiterhin dafür, dass wir ausreichend Flächen dafür zur Verfügung haben". In den vergangenen 15 Jahren hätte man lediglich 1,7 Hektar neu entwickeln dürfen – was wohl meinen sollte: Für die Zukunft wünscht sich Egenhausen dort etwas mehr Großzügigkeit und mögliche Planungsreserven in der Flächenausstattung.

Eine andere "offene Flanke" in Egenhausen: Bereits seit zwei bis drei Jahren suche man für den Ort einen eigenen Kämmerer – jemand, der im Rathaus hauptamtlich die Verantwortung für die Finanzplanung übernehme. Bisher würde mangels Bewerbern Holder selbst als Schultes gemeinsam mit seinen übrigen Verwaltungskräften diese Aufgaben "irgendwie mit übernehmen", aber das könne und sollte eigentlich keine Dauerlösung sein. Holders Hoffnung offenbar: Dass auch der Regionalverband seinen Einfluss und seine Möglichkeiten nutzen möge, um die Arbeitsplätze in den kommunalen Verwaltungen attraktiver zu machen. Und diese offensiv beim Nachwuchs in der Region zu bewerben.

Letztlich wünsche man sich in Egenhausen auch noch wieder eine eigene gastronomische Einrichtung – denn auch die fehle im Ort momentan gänzlich. "Aber da können Sie mir wohl auch nicht helfen", so Holder in Richtung der Regionalräte mit ein bisschen Resignation. Aber vielleicht bringt ja die öffentliche Aufmerksamkeit eben für den Regionalverband Nordschwarzwald doch auch die richtigen Kontakte nach Egenhausen. Unversucht lassen wollte Holder jedenfalls dieser Chance auch nicht.