Sprecher der Bürgerwerkstatt – auf dem Bild Ingo Waßilowski - stellten in der jüngsten Gemeinderatssitzung Stärken und Schwächen der Gemeinde, angestrebte Ziele und die zeitnahe Umsetzung von Maßnahmen vor. Foto: Köncke Foto: Schwarzwälder-Bote

Entwicklung: Breites Themenspektrum abgedeckt

Egenhausen. Tempo-30-Schild vor der Ortseinfahrt, ein Treffpunkt für Senioren und Jugendliche, Vermarktung des brachliegenden Wolf-Areals, Wanderwege am Bömbach, Einkehrmöglichkeit auf dem Kapf: In der Bürgerwerkstatt wurden Vorschläge gemacht und in der jüngsten Gemeinderatssitzung vorgestellt.

Vor einem Monat haben sich 80 Einwohner der Gemeinde in der Silberdistelhalle getroffen, um aktiv an der Ortsentwicklung "Egenhausen 2030" mitzuwirken. Fünf Themenfelder – von der Wirtschaft bis zu Freizeitangeboten – wurden gebildet, Empfehlungen auf Zettel geschrieben, an Wandtafeln aufgereiht und vorrangig einzuleitende Maßnahmen mit Punkten versehen.

Anika Veigel war Berichterstatterin der Thematik Mobilität/Verkehr. Gelobt wurde in der Bürgerwerkstatt die "gute Schulanbindung nach Altensteig" und als Schwäche fehlende Zebrastreifen zur Straßenüberquerung angemahnt. Die "zu hohe Geschwindigkeit" von Verkehrsteilnehmern in der Freudenstädter Straße und der „massive Schwerlastverkehr“ in der Ortsdurchfahrt werden als große Belästigung empfunden.

Ingo Waßilowski erwähnte als Sprecher des Bereichs Infrastruktur/Bildung/Betreuung unter anderem, dass der Bauhof "im ganzen Ort verstreut ist"“, betreute Wohnungen für Senioren fehlen, es in Egenhausen weder ein Café noch eine eigene Bäckerei geben würde. Die örtliche Grundschule müsse unbedingt erhalten bleiben. Im Feuerwehrhaus könnte man auch Materialien der Egenhauser Vereine unterbringen.

Martin Roller fasste Anregungen im Themenfeld Wirtschaft/Handel/Tourismus zusammen. Die Ausweisung „attraktiver Bauplätze“ wurde gelobt und bedauert, dass Geschäftskunden und Besucher der psychiatrischen Fachklinik De’Ignis nicht im Ort übernachten können. Auch die "zu volle Belegung" der Silberdistelhalle wurde moniert. Es könnte nicht schaden, wenn in der Gemeinde mehr Spielplätze angelegt werden und man eine gezielte Werbung für das Naturschutzgebiet "Kapf".

Günther Mast hatte Ideen zum Bereich Wohnen/Freizeit durchforstet. Begrüßen würden die Teilnehmer der Bürgerwerkstatt demnach einen Bolzplatz und eine Jugendbegegnungsstätte im Ortskern, wünschenswert wäre für sie auch der Bau seniorengerechter Wohnungen und die Einrichtung eines Pflegestützpunktes.

Der fünfte Komplex stand unter der Überschrift "Unser Reichtum/Sonstiges". Positiv wird bewertet, dass es in Egenhausen viele Großfamilien und heimatverbundene Bürger gibt. Auf dem Kapf könnte man einen Aussichtsplatz anlegen, einen Ruhewald für Verstorbene ausweisen, Trauungen in freier Natur ermöglichen, einen Naturpfad für Familien im Bömbachtal anlegen und einen gemeinsamen Ausschuss aller Egenhauser Vereine gründen, um unterschiedliche Aktivitäten abzusprechen. Um die Hinterlassenschaften von Vierbeinern am Wegesrand und auf Wiesen einzudämmen, empfahl ein Teilnehmer der Bürgerwerkstatt das Aufstellen von Hundetoiletten.

Das Künster will einige der Vorschläge ins Ortsentwicklungskonzept einarbeiten und konkrete Maßnahmen aufzeigen, damit die geplante Aufnahme ins Landessanierungsprogramm von Erfolg gekrönt ist.