Armin Wüstner mit seiner Lebensgefährtin und Anja Bauer vom Regierungspräsidium (rechts) Foto: Frey

Großes Lob, nette Anekdoten, berührende Dankesworte und auch feierliche Momente gab es beim Abschied von Armin Wüstner, dem Rektor der Eduard-Spranger-Schule und – in Personalunion – geschäftsführenden Leiter aller beruflichen Schulen im Kreis.

Mehr als 26 Jahre hat Armin Wüstner die Geschichte der Eduard-Spranger-Schule (ESS) geprägt, neun Jahre als stellvertretender Schulleiter, 17 Jahre als Chef. Dabei wollte er eigentlich Büchsenmacher werden, fand aber keinen Ausbildungsplatz. Diese Anekdote aus einem Pressebericht sorgte in der Abschiedsfeier für Heiterkeit. Charmant moderierte Carina Schwenker, Fachabteilungsleiterin im Wirtschaftsgymnasium, die Veranstaltung.

Zur Verabschiedung war die Abteilungspräsidentin Anja Bauer vom Regierungspräsidium Karlsruhe gekommen, um Wüstner Ende Juli aus dem Schuldienst zu entlassen. „Ihre Schule ist stark im Unterricht und im Miteinander“, zitierte Bauer einen weiteren Pressebericht. Sie ging auch auf den Berufsweg von Wüstner ein, der seine schulische Karriere an einer kaufmännischen Schule in Nagold begann, wo er noch heute lebt. Dann wurde Wüstner vom Oberschulamt aufgefordert, sich als stellvertretender Schulleiter an der ESS zu bewerben, ein Ausdruck auch der Wertschätzung und der Anerkennung, die er damals schon im Oberschulamt genoss.

Antonio Jakob folgt

„Während seiner Amtszeit hat Armin Wüstner wichtige Meilensteine für die Schule gesetzt“, sagte Bauer. Sie betonte, wie nach ihr viele andere Redner, die Bedeutung, die das Berufsschulzentrum für den gesamten Landkreis habe, es sei ein wichtiger Standortfaktor. Während der Corona-Pandemie habe sich gezeigt, dass die Digitalisierung an der ESS weit fortgeschritten sei.

Bauer nutzte die Gelegenheit und überreichte Wüstners Nachfolger, seinem Stellvertreter Antonio Jakob, die Ernennungsurkunde zum neuen Schulleiter. Jakob dankte später „für die Chance, mich in dieser verantwortungsvollen Position bewähren zu können“.

Antonio Jakob erhielt von Anja Bauer seine Ernennungsurkunde. Foto: Frey

Auch Landrat Klaus Michael Rückert unterstrich die Bedeutung einer guten beruflichen Schularbeit. Kreistag und er selbst seien stolz auf diese Bildungseinrichtungen. „Ich bin dankbar, dass Armin Wüstner damals keine Lehrstelle gefunden hat, sondern den Weg des Pädagogen eingeschlagen hat“, sagte Rückert. „Die Eduard-Spranger-Schule steht gut da – ein großes Kollegium, gute Pädagogik, sie hat sich hervorragend entwickelt“, bescheinigte der Landrat.

Für die Kollegen der beruflichen Schulen sprach Jochen Lindner, Leiter der Gewerblichen und Hauswirtschaftlichen Schule Horb, ein Grußwort. „Der Landkreis verliert einen bildungspolitischen Dinosaurier“, bedauerte Lindner und dankte Wüstner im Namen aller vier Schulleiter für seine Arbeit in diesem Gremium.

Viele lobende Worte fand auch die Personalratsvorsitzende Birgit Michalek: „Er war immer gesprächsbereit, hatte immer ein offenes Ohr und ein ausgesprochen großes Demokratieverständnis.“ Damit Wüstner künftig gut beschützt auf dem Fahrrad unterwegs sein kann, gab es einen bunten Helm zum Abschied. Vertreter aus dem Lehrerkollegium überreichten ein Apfelbäumchen, das Wüstner im Nagolder Garten hegen und pflegen soll.

Fußspuren bleiben

Für die Schülermitverwaltung sprach Camillo Gisonni: „Armin Wüstner hat uns geprägt, uns ein tolles Schulleben ermöglicht, an das wir immer gerne zurückdenken werden.“ Toleranz, Offenheit und ein wertschätzender Umgang hätten die Schüler als Individuen wachsen lassen. „Ihre Fußspuren werden in den Gängen dieser Schule und in unseren Herzen bleiben“, sagte Gisonni.

Das Schlusswort sprach der Geehrte selbst: „Es war fast ein bisschen viel Ehre, aber ich freue mich darüber.“ Wüstner dankte vielen Mitstreitern für ihre Unterstützung. „Wenn man viel von der Vergangenheit erzählt, dann wird es Zeit zu gehen. Es war eine wunderbare Zeit, alles Gute!“