Viele Zuschauer interessierten sich für den Bericht von Daniela Schweikardt über die Klimapartnerschaft mit Lubang. Foto: Schwarzwälder-Bote

Klimapartnerschaft: Daniela Schweikardt berichtet vom Ebhauser Gegenbesuch auf der Insel Lubang

Im Rahmen des bundesweiten Projektes "50 kommunale Klimapartnerschaften" kooperieren Ebhausen und die philippinische Insel Lubang. Daniela Schweikardt von der Gemeindeverwaltung berichtete jetzt von ihrem Besuch auf den Philippinen.

Ebhausen. Was hat das katholische Lubang im fernen südchinesischen Meer mit dem evangelischen Ebhausen im Schwarzwald gemeinsam? Da sei zum einen der Wald, der Ebhausen umgibt und der auch auf den Hügeln von Lubang wächst und zum anderen wären es die beiden engagierten Bürgermeister, deren Ziel es sei, ihre Kommunen zukunftsfähig zu machen, erzählte sie.

Trotzdem seien die Gegensätze natürlich enorm groß. Davon berichtete Daniela Schweikardt als Beauftragte der Gemeinde Ebhausen bei einem Bildervortrag im Bürgersaal. Sie war mit einer Delegation bereits im Sommer letzten Jahres auf den Philippinen bei einem Treffen mit allen Beteiligten des Projektes "50 kommunale Klimapartnerschaften". Dort wurden dann die konkreten Themenfelder für die Partnerschaft zwischen Ebhausen und Lubang festgelegt: Landwirtschaft, Forstwirtschaft, Wasserversorgung, Umstellung auf erneuerbare Energien und Energieversorgung generell.

Im Herbst war der Gegenbesuch aus Lubang in Ebhausen und im Februar war Daniela Schweikardt mit einer zweiten Delegation dann direkt in Lubang. Dieser Besuch stand konkret unter dem Thema Wasserversorgung und Energiewirtschaft. Daher waren ihre Begleiter zum einen Peter Holzäpfel, der als Lehrer an der beruflichen Schule für Heizung, Sanitär und Klimatechnik einiges an Fachwissen mitbringt und zum anderen Alfred Salzer, der seit einigen Jahren als Mitglied des Arbeitskreises erneuerbare Energien Experte auf diesem Gebiet ist.

Wasser ist auf Lubang ein kostbares Gut

Dass Wasser ein kostbares Gut auf Lubang ist, merkten die Besucher schnell, als der Wasserhahn nicht einmal tröpfelte und sich alle jeden Morgen mit einem Vorrat an Wasser für den Tag versorgen mussten. Klar, dass man mit diesem Vorrat entsprechend sparsam umging. Da die Stromversorgung über Generatoren läuft, die durch Dieselkraftstoff angetrieben werden, ist Strom nicht immer zuverlässig verfügbar. Weil die Insel nur per Schiff erreichbar ist, dieses aber bei Taifun nicht fahren und somit keinen Diesel liefern kann, fällt eben dann die Stromversorgung aus. Kritischer ist die Situation auf der Insel Cabra. Dort gibt es nur an sechs Stunden am Tag Strom, nämlich morgens von 4 bis 6 Uhr und dann wieder abends ab 18 Uhr, wenn überhaupt.

Obwohl in Lubang fast das ganze Jahr die Sonne scheint, steckt die Stromerzeugung durch Photovoltaik noch in den Kinderschuhen. Hier könnte ein gemeinsames Projekt im Rahmen der Klimapartnerschaft starten.

  Projekt: Das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung hat bereits vor Jahren ein Austauschprojekt gestartet. 50 deutsche Kommunen, die bereits Erfahrungen mit Klimaschutz und Anpassungen an den Klimawandel haben, sollen ihre Erfahrungen mit Gemeinden in gefährdeten Ländern austauschen.

Durch diese Partnerschaft und dem fachlichen Austausch unter kommunalen Experten sollen gemeinsame Ziele entwickelt und ein Maßnahmenbündel erarbeitet werden.

Bei der letzten Ausschreibung wurde Ebhausen gemeinsam mit sechs anderen Kommunen aus dem ganzen Bundesgebiet ausgewählt, eine solche Partnerschaft zu starten.

Partnergemeinde ist die kleine philippinische Insel Lubang mit 32 000 Einwohnern, 115 Kilometer südwestlich von der Hauptstadt Manila gelegen.

Die Philippinen sind eines der Länder, die am meisten vom Klimawandel betroffen sein werden und sie stehen an fünfter Stelle der Länder, die am stärksten vom Anstieg des Meeresspiegels bedroht sind.