In Ebhausen sang das Altensteiger Vokalensemble. Foto: Kosowska-Németh Foto: Schwarzwälder Bote

Konzert: Altensteiger Vokalensemble singt in der evangelischen Kirche Ebhausen auf hohem Niveau

Sein drittes Gastkonzert unter dem Motto "Peace I leave with you" gab das Altensteiger Vokalensemble in der evangelischen Kirche Ebhausen. Kurz davor präsentierten die ehemaligen Choristen der Altensteiger Christophorus-Kantorei ihre a capella- Gesangskunst in Reutlingen und Gomaringen.

Ebhausen. An zwei Meilensteine der Geschichte – den Ausbruch des 30-jährigen Krieges 1618 und das Ende des ersten globalen bewaffneten Konflikts 1918 – erinnerte der Leitfaden des Konzertprogramms.

Weil die gesungenen Werke nur die jüngere Zeitspanne, vor allem Moderne umfassten, verlagerte sich der historische Schwerpunkt auf den geistlichen Inhalt und auf die Ausdruckskraft der Chormusik von Benjamin Britten, Aaron Copland, Ola Gjeilo und Knut Nystedt, um nur die bedeutendsten Koryphäen der Gegenwart zu nennen.

Die auf lateinisch und auf englisch verfassten Lobhymne und Fürbitten bildeten Berührungspunkte zweier entlegener Epochen, die vom Tod, unermesslichem Leid und Zerstörung gekennzeichnet waren. In vertonten Gottesanrufen hallten sowohl Zuversicht und tiefe Hoffnung auf eine gewaltfreie Welt als auch Verlangen nach innerer Ruhe.

Lobenswerte Autonomie der Stimmen

Schier mit feinfühligen Sensoren ausgestattet und im Nachdenken versunken, verfolgte das Publikum im völligen Schweigen die gesungenen Gebete, Mahnungen und Friedensaufrufe, als ob der Gesang die Grenzen zwischen Weltlichem und Spirituellem aufhob. In der modernen, sehr anspruchsvollen Harmonie fanden sich die Singenden beachtlich leicht zurecht und die lobenswerte Autonomie der Stimmen sowie ihre dynamische Flexibilität und Reichtum der Obertöne trugen zur Farblichkeit des Gesamtklanbildes bei.

Der junge Dirigent Manuel Nonnenmann strahlte positive Energie aus und leitete seine gemischte Mannschaft mit klarer Gestik, fordernd und auffordernd zugleich. Offensichtlich legt er einen großen Wert sowohl auf die Intonation als auf die optimale Wiedergabe des gesungenen Wortes, da der Gesang durch die Text-Akzentuierung und selektive Betonungen der Tonfolgen an plastischer Klangtiefe gewann und den Werken eine suggestive Ausdruckskraft verlieh.

Am Konzert beteiligte sich das Ehepaar Susanne und Eberhard Schuler-Meybier. Sie lud mit dem sanften und zugleich lebendig pulsierenden Flötenklang die herbstliche Melancholie in die Kirche ein, er bewies mal wieder seine Klasse als Vorzeige-Tenor mit kernigen Stimmbändern und jugendlichem Charme.

Zwischen zwei Zugaben erteilte die Pfarrerin Magdalene Schüsselin einen ergreifend schönen Segen. Es war ein Konzert von einer besonderen Aura, da das Vokalensemble neben hoher Motivation ein imponierendes Gesangsniveau präsentierte und eine Leistung vollbrachte, die weit über das Übliche reichte. Respekt.