Foto: Schwarzwälder Bote

Bildung: Projektwoche für die Grundschüler der Lindenrainschule / Intensive Erfahrungen in der Umwelt gesammelt

"Natur pur" – unter diesem Motto fand die Projektwoche der Grundschule an der Lindenrainschule Ebhausen/Rotfelden statt. Jeden Tag hatten die Kinder einen anderen außerschulischen Lernort, den sie genauer unter die Lupe nehmen durften.

Ebhausen. Ein Tag ging es in den Wald. Dort erwartete die Schüler die Waldpädagogin Regine Schirmer vom Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord, der zusammen mit dem Förderverein der Schule dieses Projekt überhaupt erst ermöglicht hatte. Die Kinder durften für knapp zwei Stunden richtige Forscher sein. Ausgestattet mit Entdeckerwesten, in deren Taschen praktische Materialien wie Becher- und Handlupe, Insektensauger, Fangpinzette, Bestimmungshilfen sowie Stift und Block zu finden waren, erforschten sie die Bodentiere des Waldbodens. Die andere Hälfte des Vormittages führten sie mit ihrem jeweiligen Lehrkörper spezielle Forschungsaufträge aus und erlebten den Wald spielerisch.

Ein weiterer Schwerpunkt lag auf dem Lebensraum Wasser. Nach einer längeren Wanderung erreichten die Kinder den Schwarzenbach bei Rotfelden. Dort angekommen lauschten sie den Geräuschen am Gewässer. Im Anschluss untersuchten sie das Wasser auf Temperatur und Sauberkeit. Mit Keschern und Schalen bewaffnet machten sie sich auf die Suche nach Lebewesen im und am Bach. Es wurden Beine, Augen und Fühler gezählt und alle waren von der Vielfalt der Wasserbewohner begeistert. Die aus Stöcken selbst gebauten Floße wurden selbstverständlich ausprobiert und fahren gelassen.

Ein weiteres Thema in der Projektwoche beinhaltete die Wiese. Bevor die Kinder in der Natur forschen konnten, bastelte sich jeder aus einem Marmeladenglas und zwei Schläuchen einen Insektensauger sowie eine Bestimmungsbox. So hatten sie die Gelegenheit, die Tiere der Wiese aufzusaugen, zu beobachten und anhand der Bestimmungsbox möglichst genau zu bestimmen. Zuvor wurden allerdings die Regeln zum Arbeiten auf der Wiese besprochen und so auf das Verhalten gegenüber den Tieren und Pflanzen aufmerksam gemacht. Die Schüler fanden Ameisen, Grashüpfer und Grillen. Besonders erwähnenswert war das Beobachten einer Spinne mit ihrem Nest.

Im Anschluss wurde nach verschiedenen Schmetterlingen Ausschau gehalten und mit Hilfe von Bestimmungsbüchern die heimischen Blumen auf der Wiese benannt.

In diesem Zusammenhang unternahmen die Erstklässler einen besonderen Ausflug, nämlich einen Imkerbesuch bei Familie Rauser in Ebhausen. Dort kosteten die Jüngsten der Lindenrainschule verschiedene Honigsorten, beobachteten die Bienen in ihren Häusern und durften auch Bienen anfassen. Sie erfuhren auch, wie lebensnotwendig die Biene für den Menschen ist. Daher beschlossen sie, die Biene zu unterstützen und bauten ein Bienenhotel für die Gärten oder Balkone zuhause. Vorab sammelten sie dazu verschiedene Materialien aus der Natur, welche sie für den Bau des Bienenhotels benötigten. Nach dem Bau verschönerten sie noch ihre Bauwerke. Jetzt wird voller Vorfreude auf den Einzug der Bienen gewartet.

Im Umgang mit Naturmaterialien stellten die Schüler der zweiten Klasse fest, dass es gar nicht so einfach ist, Farben aus Erde, Wasser und Blütenblättern herzustellen. Sie schafften lediglich unterschiedliche Brauntöne, aber immerhin ein Anfang. Zuvor gesammelte Steine wurden angemalt und als Glückssteine nach Hause als Geschenk mitgenommen.

Der letzte Tag in der Projektwoche behandelte das Thema Klima und Müll. Dazu durften die Erst- und Zweitklässler aus Rotfelden sowie die Drittklässler aus Ebhausen am Projekt "Klimafüchse" teilnehmen. Die Durchführung geschah durch Yvonne Krämer mit ihrem Waldmobil von der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald des Landesverbandes Baden-Württemberg. Sie erklärte den Schülern anhand eines von ihnen selbst gestalteten Baumes, wie wichtig die Bäume für das Klima sind. Beim Suchen der Stöcke für den Baum, entdeckten sie tatsächlich vier Feuersalamander, die sich im Unterholz versteckt hatten. Was für ein Erlebnis!

Zum Schluss durften die Kinder Fuchs-Masken mit Wolle gestalten

Anschließend erklärte ihnen die Fachfrau mit einer großen mit Folie abgedeckten Vase, wie der Treibhauseffekt funktioniert und mit Hilfe von unterschiedlichen Füchsen, was die Auswirkungen dieses Effekts auf die Natur sind. Gemeinsam überlegten sie, was man zu Hause gegen die Erderwärmung tun könnte, wie zum Beispiel Strom und Wasser sparen. Zum Schluss durften die Kinder Fuchs-Masken mit Wolle gestalten und ausprobieren, wie Füchse gehen und springen.

Ein weiterer Bestandteil diesen Tages war das Thema Müll. Hier erfuhren die Kinder, welche Arten an Müll es gibt, wie wichtig Mülltrennung ist, und welche Wege Müll gehen kann, wie beispielsweise durch das Recyclingsystem.

Abschließend kann man sagen, dass die Woche auch ohne Papier und Stift sehr lehrreich war. Die Kinder konnten durch praktisches Erleben intensive Erfahrungen in ihrer Umwelt sammeln und mit allen Sinnen wahrnehmen.