Mit einer Geschwindigkeitsbegrenzung könnte der Verkehrslärm in der Ortsdurchfahrt Ebhausen verringert werden. Foto: Priestersbach Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunales: Gemeinderat beschäftigt sich mit Lärmaktionsplan / Verkehrszählung in der Ortsdurchfahrt

Mit einem Lärmaktionsplan soll auch in Ebhausen geltendes EU-Recht umgesetzt werden. Ziel ist eine systematische Reduzierung der Lärmbelastung der Bevölkerung, und daher sind die Gemeinden verpflichtet, Lärmaktionspläne aufzustellen.

Ebhausen. Vor allem im Bereich der Ortsdurchfahrt Ebhausen besteht diesbezüglich Handlungsbedarf, "um die Lebensqualität der Anwohner zu verbessern", weiß Bürgermeister Volker Schuler. Deshalb müsse hier im Zeitraum der nächsten drei bis fünf Jahre etwas passieren, so Schuler mit Blick auf das Lärm- und Abgasthema.

"Da wiehert wieder mal der Amtsschimmel"

Dem Gemeinderat lag eine Voruntersuchung zur Lärmaktionsplanung vor – in der allerdings bezweifelt wird, ob die von der Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg (LUBW) festgestellten Verkehrsmengen zutreffend sind. Beim beauftragten Ingenieurbüro für Verkehrswesen Koehler und Leutwein geht man eher davon aus, dass die von der LUBW berechneten Verkehrsbelastungen in der Ebbauser Ortsdurchfahrt zu hoch angesetzt wurden. Aus diesem Grund empfiehlt das Büro eine Erhebung der Verkehrszahlen durch eine Zählung direkt in der Ebhauser Ortsdurchfahrt.

Davon unabhängig seien jedoch Maßnahmen zur Lärmreduzierung, wie der Einbau von Schallschutzfenstern oder lärmarmen Fahrbahnbelägen denkbar; ebenso eine Reduzierung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit auf 30 Stundenkilometer. Dazu sei jedoch eine Abstimmung mit dem Straßenbaulastträger erforderlich.

"Da wiehert wieder mal der Amtsschimmel gewaltig", meinte Gemeinderat Stefan Walz (BWG) mit Blick auf das Prozedere mit viel blanker Theorie. Er fragte sich, ob diese Vorschriften wohl auch in jedem italienischen Urlaubsort so akribisch umgesetzt werden, wie hierzulande.

Für Immanuel Deuble (BWG) ist zwar klar, dass man das Thema Lärm ernst nehmen müsse, weil es für die Anlieger eine Belastung sei. Doch würden die EU und der Bund Gesetze beschließen – "und die Gemeinden müssen es ausbaden". Für SDW-Gemeinderat Andreas Weßling ist es wichtig, dass "wir uns an diesem Thema festbeißen". Allerdings müssten zunächst die realen Zahlen erfasst werden, wie viele Fahrzeuge täglich durch Ebhausen fahren. Und so wurde die Verwaltung beauftragt, mit dem Straßenbaulastträger Gespräche hinsichtlich einer Aktualisierung der Daten und möglicher Maßnahmen zu führen. Dabei soll es natürlich auch um mögliche Zuschüsse für Schallschutzfenster oder weitere passive Schallschutzmaßnahmen gehen. Zwar findet Volker Schuler die Vorstellung von Tempo 30 in der gesamten Ortsdurchfahrt nicht gerade prickelnd, aber sicher müsse man über eine punktuelle Geschwindigkeitsreduzierung nachdenken – beispielsweise im Kreuzungsbereich Nagolder Straße/Rotfelder Weg/Wöllhauser Straße, wo die Lärmwerte am höchsten sind.