Die Innenentwicklung in Wenden hat sich der Ebhauser Gemeinderat als Daueraufgabe der kommenden Jahre auf die Fahnen geschrieben.Foto: Priestersbach Foto: Schwarzwälder Bote

Gemeinderat: "Innerörtliches Entwicklungskonzept" vorgestellt / Bürgermeister Schuler: Eigentliche Arbeit beginnt jetzt erst

Der Ebhauser Ortsteil Wenden hat trotz einiger städtebaulicher Defizite erhebliches Potenzial zur Entwicklung des Ortskerns durch Neustrukturierung und Modernisierung zentraler Gebäude. Dies wurde deutlich, als dem Gemeinderat ein "Innerörtliches Entwicklungskonzept" vorgestellt wurde. Erste Punkte sollen 2022 umgesetzt werden.

Ebhausen. "Die Innenentwicklung ist uns wichtig, und mit Wenden wollen wir beginnen", machte Bürgermeister Volker Schuler einleitend deutlich, dass sich im kleinsten Ortsteil etwas verändern soll. Die Gemeinde werde mögliche Sanierungen oder Neubebauungen strukturell fördern und unterstützend eingreifen – aber umsetzen müssten es natürlich die Eigentümer. Deshalb sei es wichtig, den Bürgern aufzuzeigen, wohin die Reise gehen soll, wobei sich der Rathauschef positiv angetan vom Konzept und den Lösungsansätzen der "Wüstenrot Haus- und Städtebau" zeigte.

Wie Projektleiterin Barbara Fleisch von der Wüstenrot in Erinnerung rief, habe im Ortskern von Wenden der Leerstand zugenommen und viele Gebäude seien sanierungsbedürftig. So wurde im landwirtschaftlich geprägten Teilort eine Bestandsaufnahme durchgeführt und das Gespräch mit den Eigentümern gesucht, bevor eine städtebauliche Analyse sowie ein Rahmenplan mit verschiedenen Planungsvorschlägen erstellt wurde. Um den dörflichen Charakter im historischen Ortskern zu bewahren, müsse ein angemessener Ausgleich zwischen Sanierung und Neustrukturierung hergestellt werden, so die Ausführungen im Entwicklungskonzept. So sei entlang der Ortsdurchfahrt eine Modernisierung der ortsbildprägenden Gebäude vorgesehen, während in den rückwärtigen Bereichen eine Neubebauung erfolgen könnte.

Fördermöglichkeiten müssen geprüft werden

Wendens Ortsvorsteher Immanuel Deuble sieht ebenfalls Handlungsbedarf, und mit Blick auf die guten Ansätze im Konzept müsse man nun prüfen, welche Fördermöglichkeiten es gebe. Unter Hinweis auf die Nachbargemeinde Schönbronn stellte er die Ausweisung eines Sanierungsgebiets in den Raum. Bürgermeister Schuler wies darauf hin, dass Wenden für die Ausweisung eines Sanierungsgebietes zu klein sei: "Das wird nicht funktionieren, und da kann ich keine Hoffnungen machen." Er setzt deshalb auf die ELR-Fördertöpfe des Landes zur Entwicklung des ländlichen Raums.

"Die Rahmenplanung gefällt mir sehr gut, und ich wünsche mir das auch für Rotfelden", erklärte Ortsvorsteher Karl Lang. Wie der Rathauschef erwiderte, sehe man in Wenden und Ebershardt derzeit die meisten Defizite, und Rotfelden habe man auf dem dritten Platz. Dabei unterstrich Schuler: "Die Gemeinde Ebhausen vergisst keines ihrer Kinder."

Dass die Konzeption "Hand und Fuß hat", lobte BWG-Rat Bernd Krebs – und dabei vor allem den Umstand, dass mehrere Wohnformen angedacht seien. Allerdings werde man hier "einen extrem langen Atem brauchen", und da müsse eventuell das Thema Vorkaufsrecht im einen oder anderen Fall eine Rolle spielen, ist Krebs überzeugt.

Bürgermeister Schuler freute sich über den großen Konsens im Gemeinderat, doch mit dem Konzept beginne die eigentliche Arbeit erst. "Das ist eine langfristige Aufgabe, die sich über Jahre hinziehen wird", stellte er fest. Zumal bislang nicht erkennbar sei, dass die privaten Eigentümer besonders darauf brennen, aktiv zu werden. Deshalb soll das Entwicklungskonzept im Herbst im Rahmen einer Bürgerversammlung präsentiert werden. Erste Projekte könnten für das kommende Jahr zur Umsetzung vorgeschlagen werden.