Am Rathaus befindet sich eine Ladesäule. Vor allem im Parkhaus soll bald eine hinzukommen. Foto: Riesterer

Auf Antrag der CDU-Fraktion hat die Verwaltung kürzlich über den aktuellen Stand hinsichtlich Möglichkeiten zum Laden von E-Fahrzeugen informiert.

Die E-Mobilität und der Anteil an elektrisch betriebenen Fahrzeugen nimmt stetig zu. Durch das vorgesehene Verbot der Zulassung von nicht klimaneutralen Antriebstechniken ab 2035 wird sich dieser Trend weiter verstärken, so Tiefbauleiter Konrad Ginter im Gemeinderat.

Derzeit gebe es in Schramberg 26 Ladepunkte an 13 Stellen. Davon seien sechs in der Talstadt, vier in Sulgen, eine in Tennenbronn sowie zwei in Waldmössingen – in der Ortsmitte und im Interkommunalen Industriegebiet. Das entspreche einem Bestand von 1,14 Ladepunkten pro 1000 Einwohner, womit Schramberg trotz seiner Lage im ländlichen Raum leicht über dem Bundesschnitt liege.

Es fehlt eine eine Gleichstrom-Schnellladestation

Hinzu kämen die Ladesäulen, die auf Privatgelände beispielsweise bei Supermärkten angefahren werden können oder die Unternehmen ihren Mitarbeitern zur Verfügung stellen. Es fehle jedoch eine Gleichstrom-Schnellladestation. Die Stadt prüfe, ob entlang der B 462 eine Schnellladesäule errichtet werden könnte, zudem sollen in Neubaugebieten künftig Ladesäulen errichtet werden. Eine private Firma habe darüber hinaus ihr Interesse bekundet, einige Plätze am Schweizer-Parkplatz anzumieten und dort eine Säule einzurichten.

E-Bike-Stationen nicht wirtschaftlich

Es werde immer wieder an die Verwaltung herangetragen, mehr Lademöglichkeiten für Pedelecs und E-Bikes zu schaffen, so Ginter. Derzeit gebe es eine Station beim „Frieder“ in Waldmössingen und beim Freibad Tennenbronn. Die meisten Ladevorgänge fänden wie bei E-Autos im privaten Rahmen statt. Wegen der verschiedenen Ladesysteme und des geringen Stromverbrauchs der Bikes sei der Betrieb einer Ladestation nicht wirtschaftlich, dennoch prüfe die Verwaltung Standorte am Weiherwasen in Waldmössingen und dem Rad-Service-Punkt am Bürgerbüro Sulgen.

Mehr Säulen an der Bundesstraße?

An der Bundesstraße mit ihrem Verkehrsaufkommen sollten gar noch mehr Schnellladestationen eingerichtet werden, forderte Jürgen Kaupp (CDU). Es sei jedoch auch nicht leicht, geeignete Grundstücke zu finden. Zudem solle die Stadt sich die Möglichkeit vorhalten, im Innenstadt-Parkhaus eine solche einzurichten. Oberbürgermeisterin Dorothee Eisenlohr sagte, für den Standort im Parkhaus sei die Verwaltung durchaus offen, man würde das mit dem Eigenbetrieb klären.

Privates Laden nimmt eher zu

Tanja Witkowski (SPD/Buntspecht) sagte, Schramberg müsse sich um die Thematik kümmern und dürfe sie nicht nur den Privatleuten überlassen. Das müsse allein aus Gründen des Stadtmarketings selbstverständlich sein. Die Fraktion beantrage daher das Aufstellen einer E-Bike-Ladestation (eine sogenannte Charge-Cube) an zentraler Stelle, wie sie in Königsfeld eine stehe. Diese würden auch vom Bund gefördert. Die Charge-Cubes habe die Verwaltung auch bereits auf dem Schirm, potenzielle Standorte wären in der Geißhalden- oder Marktstraße, sagte Eisenlohr. Jedoch: Bereits 85 Prozent der Ladevorgänge liefen privat, also zuhause oder bei der Arbeit, ab.

Schnellladesäule kostet rund 10 000 Euro

Stadtwerke-Chef Peter Kälble ergänzte, dass der Trend in der ländlichen Struktur gar eher weiter zum privaten Laden gehe. Generell gäbe es große Unterschiede je nach Standort, wie gut Ladesäulen angenommen würden. Die Auslastung im Schnitt betrage rund 17 Prozent. E-Autofahrer nutzten für gewöhnlich bei der Säulensuche eine App, er sei in zwei Jahren „noch nie stehen geblieben“. Eine Schnellladesäule koste zudem rund 10 000 Euro, so Kälble. „Es ist vielleicht ein paar Jahre ein Zuschussgeschäft, aber der Weg in die Zukunft“, entgegnete Thomas Brantner (CDU).

Es müsse auch mal ein Angebot geschaffen werden, um Nachfrage zu generieren, sagte Barbara Kunst (CDU), dass mehr Ladesäulen auch mehr Menschen dazu bewege, zur E-Mobilität umzusteigen. Sie fand ebenfalls, eine Ladesäule sei im Parkhaus gut untergebracht, viele Autofahrer würden sich nicht trauen, zu den Säulen am Rathaus übe den Rathausplatz zu fahren. Die Räte beschlossen einstimmig, dass die Verwaltung zeitnah Schnellladesäulen entlang der B 462, eine Ladesäule im Parkhaus sowie zentrale Pedelec-Lademöglichkeiten schaffen soll.