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Beim Computerkonzern Hewlett- Packard (HP) haben Staatsanwälte in der vergangenen Woche Büroräume am deutschen Stammsitz in Böblingen nach Beweismitteln für Untreue durchsucht.

Böblingen/Dresden - Beim Computerkonzern Hewlett- Packard (HP) haben Staatsanwälte in der vergangenen Woche Büroräume am deutschen Stammsitz in Böblingen nach Beweismitteln für Untreue durchsucht.

Es seien am vergangenen Mittwoch und Donnerstag Unterlagen beschlagnahmt worden, bestätigte eine Sprecherin von HP Europa am Mittwoch.

Nach Angaben der Generalstaatsanwaltschaft Sachsen, die von Dresden aus die Ermittlungen führt, wurden drei Mitarbeiter wegen des Verdachts der Untreue verhaftet, einer davon in der Schweiz.

Die HP- Sprecherin sagte, ihr sei nur eine Verhaftung im bayerischen Dornach bei München bekannt. Der Betroffene sei der Geschäftsführer einer bereits aufgelösten HP-Gesellschaft - Internationales Sales Europe - für Geschäfte in Osteuropa gewesen.

Ein Sprecher der Generalstaatsanwaltschaft sagte, es werde gegen insgesamt zehn Beteiligte ermittelt. Er machte aber keine weitere Angaben zu den Personen.

Auslöser sei eine Steuerprüfung bei einer Firma in Sachsen im Jahr 2007 gewesen, sagte er. Dabei seien Schein- und überhöhte Rechnungen gefunden worden, die Hewlett-Packard auf Veranlassung der Beschuldigten auch bezahlt habe. Das Geld sei dann über Briefkastenfirmen ins Ausland transferiert worden. Der Schaden betrage nach ersten Schätzungen etwa acht Millionen Euro, die Ermittlungen seien aber noch nicht abgeschlossen.

Das bei den Durchsuchungen sichergestellte Material müsse erst noch ausgewertet werden. Die HP-Sprecherin betonte, das Unternehmen unterstütze die Ermittlungen "vollumfänglich".