Sie genießen einen miserablen Ruf: Kampfhunde. Für ihre Herrchen wird die Haltung teurer. Foto: © Evdoha – stock.adobe.com Foto: Schwarzwälder Bote

Gemeinderat: Für Kampfhunde-Halter wird es dagegen teurer – wenn es denn welche in Dunningen gibt

Dunningen (psh). Das nennt man eine vorausschauende Gemeindeverwaltung: Da wird bereits über ein Problem nachgedacht, das man noch gar nicht hat. Streng genommen ging es in der gemeinsamen Sitzung von Ortschaftsrat und Gemeinderat um eine Änderung der Satzung über die Erhebung der Hundesteuer. Kurz gesagt, wie teuer wird es, in Dunningen einen Hund zu halten? Die Steuer wird zur Eindämmung der Hundehaltung und der damit verbundenen Belästigungen und Gefahren erhoben. Im Haushalt ist die Steuer schon ein Posten. Nach Aussage von Kämmerer Raphael Eith veranschlagt er die Hundesteuer mit rund 23 000 Euro.

Besonders im Auge der Verwaltung sind sogenannte Kampfhunde, bestimmte Rassen, die als besonders gefährlich gelten. Deshalb schug die Verwaltung dem Ortschaftsrat Lackendorf und dem Gemeinderat in der jüngsten gemeinsamen Sitzung vor, die bisher geltende Steuer für Kampfhunde von 400 auf 800 Euro zu verdoppeln. Dem stimmten die Räte zu.

Hier handeln Verwaltung und Räte besonders weitsichtig, denn, man staune, in der Gemeinde Dunningen gibt es nicht einen einzigen Kampfhund. Aber es könnte ja einer zuziehen. Die "normale" Steuer beträgt für einen "Ersthund" in Dunningen übrigens 96 Euro.

Wichtiger war den Räten jedoch, in der Satzung festzuhalten, dass die normalen Hundehalter durch "Fortbildung" von Herr und Hund Steuern sparen können.

Nach der geltenden Satzung ermäßigt sich die Steuer um die Hälfte, wenn die sogenannte Schutzhundeprüfung III nachgewiesen wird.

Es gebe jedoch noch weitere, ähnliche Prüfungen, ob sie nun Hundeführerschein, Begleithundeprüfung, Teamtest oder internationale Gebrauchshundeprüfung heißen. Die meisten dieser Prüfungen zielten auf Halter und Hund als Team. Geprüft würden in der Regel der Gehorsam des Hundes sowie die Sozialverträglichkeit im öffentlichen Raum. Mitunter sei auch die Sachkunde durch theoretische Kenntnisse über Hunde und ihre Haltung Bestandteil der Prüfung. Joachim Rall, selbst Hundehalter, bezweifelte jedoch, dass es aus Gründen der Steuerersparnis einen "Run" auf solche Prüfungen gebe. Im Übrigen böten Hundeschulen und Vereine diese Art von Prüfungen an. Er sehe kein Problem, diese abzulegen, wenn man wolle.

Der Idee konnten die Räte folgen. Gleichzeitig stimmten sie dafür, Diabetiker- und Epileptiker-Hunde von der Steuer zu befreien.