Die Sanierung des Alten Rathauses zum zukünftigen Kindergarten soll nach den Ergebnissen der Projektgruppe nicht weiter verfolgt werden. Das Alte Schulhaus dagegen wäre noch im Rennen. Auch ein Neubau ist möglich. Fotos: Schönfelder / Montage: Kleinau Foto: Schwarzwälder Bote

Projektgruppe: Sanierung des Alten Rathauses soll nicht weiterverfolgt werden / Schulhaus oder grüne Wiese

Die Sanierung des Alten Rathauses zum künftigen Kindergarten im Dunninger Ortsteil Lackendorf soll nicht weiter verfolgt werden. Das ist das Ergebnis der Diskussionen in der Projektgruppe zur Lage der Kindergärten in der Gesamtgemeinde.

Dunningen-Lackendorf. Ob nun, wie vom Ortschaftsrat immer favorisiert, das Alte Schulhaus zum Kindergarten umgebaut wird oder ob ein kompletter Neubau auf der "grünen Wiese" auf lange Sicht nicht doch günstiger ist, dies wird sich in den Diskussionen in Ortschafts- und Gemeinderat in den kommenden Monaten herausstellen.

Berthold Rall, selbst Mitglied der Projektgruppe, fasste am Montag in der Sitzung des Lackendorfer Ortschaftsrates den Gang der knapp einjährigen Diskussion in der Projektgruppe zusammen. Zunächst lobte Rall die konstruktive, offene und durchaus auch kontroverse Diskussion in der Projektgruppe. Kurz warf er einen Blick auf die Chronologie der Sitzungen und lenkte schließlich den Blick auf mögliche Lösungen in Lackendorf.

Besonders der Besuch der bestehenden Kindergärten in der Gesamtgemeinde habe die Diskussion vorangebracht. Und, am Ende stand ein von vielen nicht erwartetes Ergebnis. Auch ein kompletter Neubau eines Kindergartens im Baugebiet Stockäcker/Bösinger Weg rückt in den Bereich des Möglichen.

Kopf-an-Kopf-Rennen

Nach den ersten groben Kostenschätzungen liefern sich die drei möglichen Lösungen Altes Rathaus, Altes Schulhaus und Neubau vom finanziellen Aufwand her ein ziemliches Kopf-an-Kopf-Rennen, aber es gilt auch weitere Kriterien bei der Entscheidung mitzudenken. Die Bausubstanz beispielsweise: Die ist beim Alten Rathaus, dem aktuellen Sitz des Lackendorfer Kindergartens, eher schlecht, aber auch bei einer möglichen Sanierung des Alten Schulhauses ist man vor teuren Überraschungen nicht sicher. Ein Neubau hingegen müsste sich auf das Nötigste beschränken, um die Kosten überschaubar zu halten. Aber bei einem Neubau, so Rall, "weiß man, was man kriegt". Die "Lösung Altes Rathaus" sei von der Projektgruppe nicht leichten Herzens aufgegeben worden, so Bürgermeister Peter Schumacher, da man noch vor kurzer Zeit erheblich in den Brandschutz investiert habe.

Ortsvorsteher Hermann Hirt nahm die Ergebnisse mit einer gewissen Genugtuung zur Kenntnis. Lackendorf behalte seinen Kindergarten, wobei der Ortschaftsrat stets das Alte Schulhaus favorisiert habe. Bedenklich sei beim Rathaus beispielsweise der Zustand der Außenanlagen als weiterer Kostenfaktor. "Da kommen wesentliche Dinge auf uns zu." Armin Wetzel sah das Alte Rathaus als "Groschengrab". Es sei richtig, hier die Reißleine zu ziehen, um der "Flickschusterei" ein Ende zu setzen. Er lobte die Projektgruppe, die die Sache "ohne Scheuklappendenken" angegangen sei.

Peter Schumacher verwies auf die neuen Perspektiven, die die Projektgruppe eröffnet habe: "Vor zwei Jahren hätte sich wohl niemand getraut, einen Neubau vorzuschlagen." Jetzt werde er wieder erwogen. Berthold Rall erwartet nicht gerade einfache Diskussionen: "Jede Lösung hat Pros und Kontras." So sei bislang nicht klar, was mit der Heizzentrale im Alten Schulhaus geschehe, wenn man sich für einen Neubau entscheide. Hermann Hirt forderte ein Gesamtkonzept für Rathaus und Schulhaus, wenn neu gebaut werde. Und überhaupt, was geschehe mit den beiden Gebäuden? Bewirtschaften, verkaufen oder abreißen? Wie könnte eine Nachnutzung aussehen? All diese Fragen müssten letztendlich im Zusammenhang geklärt werden. Armin Wetzel wünschte Gemeinde- und Ortschaftsrat "den nötigen Horizont", um eine Lösung zu finden, mit der alle leben können.

Nächsten Montag wird sich der Gemeinderat mit den Ergebnissen der Projektgruppe befassen.