Seedorf ist vorläufig mal wieder "Dorffestfeierweltmeister":
Dunningen-Seedorf (rm/mh). Dank makellosen Kaiserwetters wurde der Oldtimerkorso zu einem großartigen Höhepunkt des 17. Dorffestes in Seedorf. Dicht gedrängt harrten die Zuschauer eineinhalb Stunden in sengender Hitze in der Freudenstädter Straße aus. Angeführt wurde der Korso vom Musikverein und zwei Limousinen. Darin saß die Orts- und Gemeindeprominenz, am Steuer eines Rolls-Royce Bürgermeister Peter Schumacher.
Es folgten der Motivwagen der Raupenzunft, aber nicht mit dem Elferrat besetzt, sondern mit allen im Vereinsring vertretenen Clubvorsitzenden. Anlass ist das 50-jährige Bestehen des Seedorfer Vereinsrings.
Danach kam die Damen-Vespa-Riege der Seedorfer Narrenzunft. Dahinter der Harley-Club aus Alpirsbach mit 20 donnernden Bikes.
Wie bei den vergangenen Dorffesten hatte sich auch die große, historische Laufradgruppe aus Wendlingen am Neckar eingefunden, die an authentischen Modellen die Geschichte des Fahrrades zeigte. Der älteste Bulldog in Seedorf aus dem Jahr 1924 wurde sicherheitshalber von einem anderen Schlepper an die Leine genommen.
Es folgte eine fast unüberschaubare Anzahl von blank geputzten Schleppern, Zugmaschinen, darunter Typen aus der Schweiz und Frankreich und Herstellern, die längst von der Bildfläche verschwunden sind. Der älteste Besitzer und Fahrer eines Oldtimers war mit 92 Jahren Wendelin Ginter aus Heiligenbronn. Seit Beginn der von Fred Grigas ins Leben gerufenen Oldtimershow ist er an Bord: Michael Karle aus Gundelfingen. Als Experte und Moderator für den Bereich Schlepper wusste er über jedes kleinste Detail Bescheid. Wolfgang Merz begrüßte die Besucher. Er erläuterte die Besonderheiten der teilnehmenden Fahrzeuge. Mitgemacht haben auch die örtlichen Guggenmusiker und die frühere Seedorfer Kälble-Straßenwalze.
Die nicht enden wollende Zahl an chromblitzenden Limousinen bedeutender und weniger gefragter Modelle, amerikanischen Straßenkreuzern, flotten Motorrädern, Mopeds und die Flotte der Lastwagen nahm als neuer Kommentator Hardy Faisst aus Lauterbach unter die Lupe. Nach Abschluss der Show ergoss sich die Zuschauermenge in die Hütten der Festmeile in der Bösinger Straße.
Ein letzter Höhepunkt des Dorffests war am letzten Tag die Gewinnziehung der Tombola auf der Festbühne. Die diesjährige Glücksfee war Lara Holzer, die mit Hilfe des Vereinsringvorsitzenden Stefan Schneider die Gewinnerlose zog. Der stellvertretende Vorsitzende des Vereinsrings, David Brodmann, verkündete die Losnummern. Der Hauptgewinn, eine Karibikreise für zwei Personen im Wert von 2500 Euro, ging nach Schramberg. Die weiteren Gewinnnummern werden auf der Webseite des Vereinsrings veröffentlicht. Anschließend zog Stefan Schneider ein kurzes Resümee: Das diesjährige Dorffest verlief ohne nennenswerten Vorfälle, ist aber ohne die örtlichen Vereine, die Unterstützung der Gemeinde Dunningen, die Toleranz der Anwohner der Bösinger Straße und die vielen Sponsoren niemals zu stemmen. Das Fest sticht besonders durch seine kulinarische Vielfalt heraus. Und auch das gute Wetter und der Oldtimerkorso tragen dazu bei, dass Seedorf sich für die nächsten zwei Jahre "Dorffestfeierweltmeister" nennen darf. Das Fest klang schließlich in gemütlicher Atmosphäre friedlich aus.
