Wegen Corona in lockerer Formation hinter dem "Gabentisch": Bürgermeister Peter Schumacher (von links), Vroni und Karl-Heinz Bantle, Landrat Wolf-Rüdiger Michel, Bundestagsabgeordneter Volker Kauder (CDU) und die Landtagsabgeordneten Stefan Teufel (CDU) und Daniel Karrais (FDP). Foto: Schönfelder Foto: Schwarzwälder Bote

Staufermedaille: Karl-Heinz Bantle wird für jahrzehntelanges ehrenamtliches Engagement ausgezeichnet

In manchen Branchen wird man für sein Lebenswerk ausgezeichnet, obwohl man noch sehr aktiv ist. So ähnlich ist es mit Karl-Heinz Bantle, der aus dem Vereinsleben und aus der Kommunalpolitik Dunningens seit Jahrzehnten nicht wegzudenken ist.

Dunningen. Für dieses Engagement wurde dem Ehrenvorsitzenden des CDU-Ortsverbands und des Gesangvereins Liederkranz eine hohe, weil seltene, Ehrung zuteil.

Landrat Wolf-Rüdiger Michel zeichnete ihn am Donnerstagabend im Namen von Ministerpräsident Winfried Kretschmann mit der Staufermedaille aus. Es war eine berührungsfreie Ehrung mit vorgeschriebenen Abständen ohne musikalische Umrahmung. Hier forderte Corona unerbittlich seinen Tribut.

Die Wertschätzung, die Bantle genießt, war daran abzulesen, dass sich hohe Politik-Prominenz auf den Weg in die Festhalle gemacht hatte. Neben dem Bundestagsabgeordneten Volker Kauder waren auch zwei Landtagsabgeordnete, nämlich Stefan Teufel (CDU) und Daniel Karrais (FDP), gekommen. Die Ehre erwiesen ihm auch zahlreiche weitere politische Weggefährten, Bürgermeister von Nachbargemeinden, Gemeinde- und Ortschaftsräte sowie Vereinsvertreter.

Bürgermeister Peter Schumacher skizzierte in seiner Laudatio das Bild eines Menschen, der sich seit Jahrzehnten in Lokalpolitik und kulturellem Leben einsetzt, der die Geschicke der Gemeinde wesentlich mitgestaltet hat und an den wichtigsten Projekten beteiligt war. Bantle habe als Vorsitzender den Liederkranz, beispielsweise durch die Aufführung von Musicals, in der ganzen Region bekannt gemacht.

Ebenso unterstrich Schumacher die Wertschätzung, die Bantle weit über die Gemeindegrenzen hinaus entgegengebracht werde. Er gehöre zu jenen Menschen mit Gestaltungskraft und Kreativität, die auch die Umsetzung nicht scheuten und die Gemeinde Dunningen lebens- und liebenswert machten.

Landrat Wolf-Rüdiger Michel nannte Bantle einen "aufrechten Verfechter des Gemeinwohls". Heute sei es Mode geworden, gegen etwas zu sein, so Michel. Bantle sei einer derjenigen, die dafür sorgten, dass die zusammenfänden, die für etwas seien. Die Staufermedaille sei eine persönliche Auszeichnung und würdige seinen Verdienst um Land und Bürger.

Stefan Teufel, Landtagsabgeordneter der CDU, stellte erst einmal klar, dass Bantles Ehefrau Vroni durch ihre Unterstützung die Hälfte der Auszeichnung verdiene. Bantle habe sich als "echter Schaffer" besonders für die Infrastruktur der Gemeinde eingesetzt. Er nannte beispielhaft die Gemeinschaftsschule und die Wehle-Halle. Im Namen des CDU-Kreisverbands bedankte er sich für Bantles "Arbeit für die Demokratie".

Der Bundestagsabgeordnete Volker Kauder freute sich, dass es "einen getroffen hat, der es verdient". Bantle habe nie nach Anerkennung geschaut. Er habe immer auf sympathische Weise Druck auf die Politik ausgeübt und so manches erreicht.

Der FDP-Landtagsabgeordnete Daniel Karrais hatte Zahlen mitgebracht. Rund 50 Mal werde die Staufermedaille pro Jahr verliehen, was den Stellenwert der Auszeichnung verdeutliche. Zwei Stunden und sieben Minuten investierten Ehrenamtliche pro Tag in ihren Einsatz – und Karl-Heinz Bantle übe mehrere Ehrenämter aus. Aber die heute verliehene Auszeichnung wiege die zahllosen Stunden nicht auf.

Der CDU-Ortsverbandsvorsitzende Dennis Mauch hob Bantles Verdienste um die örtliche Partei hervor. In Bantles fast 30 Jahre währenden Zeit als Vorsitzender habe sich die Mitgliederzahl des Ortsverbands verdoppelt. Aber Bantle habe auch über die Landesgrenzen hinaus geblickt und die Partnerschaft mit dem CDU-Ortsverband des sächsischen Seifersdorf gegründet, die er bis heute pflege. Jetzt habe auch der Ministerpräsident sein Engagement mitbekommen. Der Vorsitzende des Liederkranz, Karl Geist, schloss sich ebenfalls mit guten Wünschen im Namen der Sänger an.

Bantle selbst war sichtlich gerührt, als er ans Rednerpult trat. Er habe eine "furchtbare Freude" über die Auszeichnung empfunden. Viele Freunde, Weggefährten und Bekannte seien gekommen, die Gäste aus Sachsen hätten sogar 630 Kilometer zurückgelegt. Bantle dankte seiner Frau, die ihn immer unterstützt habe. Der frischgebackene Träger der Staufermedaille erhielt lang anhaltenden Applaus.

Die Verleihung der Staufermedaille war wegen Corona anders als alle anderen bisher. So übergab Landrat Michel Medaille und Urkunde nicht direkt, sondern legte sie auf den "Gabentisch", auf dem auch die Geschenke der Gemeinde Dunningen und der Blumenstrauß für Vroni Bantle standen.