Der Einmarsch der Holzäpfel läutet die Fasnet ein. Foto: Holzäpfelzunft Foto: Schwarzwälder Bote

Fasnetserweckung: Der Uräpfel wird aus seinem Verließ befreit / Jedes Jahr anderes Zeremoniell

Dunningen (kif). Der am Fasnetsdienstag begrabene Holzäpfel wurde pünktlich am 11. November von der Dunninger Holzäpfelzunft wiedererweckt.

Da diese Erweckung seit über 20 Jahren jährlich neu gestaltet wird, durften die Zuschauer gespannt sein, was sie erwartete. Früh am Abend versammelten sich alle voller Vorfreude in der Braustube Wehle, wo es galt, "Karl den Unlustigen" (Gildemeister Karl Storz) zum Lachen zu bewegen. Dies war diesmal die Geschichte: Karl der Unlustige hatte am Fasnetsdienstag den Uräpfel, und damit die Dunninger Fasnet, eingekerkert, wodurch jeglicher Spaß aus dem Königreich verbannt worden war. Würde Karl an jenem Abend lachen, wäre der Bann gebrochen, der Spaß könnte zurückkehren und der Uräpfel käme aus seinem Verließ frei.

Doch wie sich herausstellte, war es gar nicht so leicht, Karl zu erheitern. Der ritterliche Ausschuss hat sich hierfür in Gruppen zusammengefunden, um Sketche aufzuführen, die gefilmt und in der Braustube vorgeführt wurden. Ein Duell überzeugte den Unlustigen nicht, ebenso wenig wie ein abgewandelter Werbespot des bayrischen Rundfunks oder die schiefgelaufene Hexenverbrennung, bei der die Ritter letztendlich selbst vor einer tanzwütenden Hexe Reißaus nahmen.

Jeder Versuch scheiterte, und die Fasnet drohte im Kerker zu bleiben. Schließlich zeigte ein erzählter Witz Wirkung und die Dunninger konnten durchatmen – der Holzäpfel und die Fasnet waren gerettet, so dass es hieß: "Jauchzet und frohlocket, die Fasnet kann beginnen!" Mit dem Dunninger Holzäpfelmarsch und dem Einzug einiger Holzäpfel ins Gasthaus war jedem klar: "’S goht dagäga!".