Jutta Scherzinger und Wolfgang Rogge bereiteten den Zuhörern einen wahrhaft märchenhaften Abend. Foto: Forum Foto: Schwarzwälder-Bote

Erzählerin Jutta Scherzinger verzaubert ihr Publikum beim Märchenabend für Erwachsene

Dunningen. Einen "märchenhaften Abend" versprach Michael Rebholz, Vorsitzender des Dunninger Forums, in seiner Begrüßung beim Märchenabend für Erwachsene mit der Erzählerin Jutta Scherzinger.

 

Zwei Stunden später konnten die zahlreich erschienenen Besucher bestätigen, dass er nicht zu viel versprochen hatte.

Nur wenige Augenblicke, nachdem die professionelle Märchenerzählerin die magischen Worte "Es war einmal…" gesprochen hatte, waren die Gäste auch schon entrückt "in ein Land, wo der Himmel die Erde berührt, wo alles möglich ist".

Ein stimmungsvolles Ambiente unter der alten Balkendecke des großen Sitzungssaals, flackernder Kerzenschein, der Duft von Glühwein, meditative Klänge von einem Monochord und die ruhige, geheimnisvolle Stimme der Erzählerin zogen die Lauschenden in den Bann der Botschaften aus längst vergangenen Zeiten, in eine Märchenwelt voller Zauber und Magie.

Scherzinger nahm ihr Publikum mit auf eine Reise zur Quelle der Weisheit, und an jeder Station der Reise wurden die Besucher eingestimmt durch die Musik von Wolfgang Rogge.

Eine zunächst melancholische Geigen-Melodie, die sich zu einem wilden Tanz steigerte und an Zigeunermusik erinnerte, kündigte jenen rumänischen Jüngling an, der als hässlicher Korbflechter zunächst die Quelle der Schönheit und seine große Liebe und zuletzt eben jene Quelle der Weisheit findet, die sich als roter Faden durch das Programm zog.

Weiter ging die Reise mit orientalischen Klängen nach Indien zu einem alten Ehepaar, dann in den hohen Norden zu einem Inuit-Fischer und schließlich zurück nach Europa.

In einem Märchen aus Venedig, erzählt im Karlsruher Dialekt, verliebt sich eine 94-jährige Venezianerin in einen schönen jungen Adligen, täuscht diesen zur Erheiterung der Zuhörer auf niederträchtigste Art und trotzdem werden die beiden am Ende ein glückliches Paar – im Märchen ist eben alles möglich. Auch in Kasachstan wendet sich für den Schüler eines alten Weisen entgegen allen Erwartungen alles zum Guten, als dieser der Stimme seines Herzens folgt und ein Vermögen verschleudert um gefangenen Vögeln die Freiheit zu geben.

Das Publikum war inzwischen so gefesselt, dass jung und alt ohne Zögern die verbindenden Lieder Rogges mitsummten oder mitsangen. Hingerissen lauschten die Besucher der Geschichte von der reichen Bäuerin aus Friesland und ihrem armen Knecht oder der frommen Erzählung aus Russland, in der eine Glocke alle Menschen froh macht.

Gerne waren die Gäste bereit den Schlussworten der Erzählerin zu glauben, dass auch für jeden von ihnen irgendwo so ein Glöckchen zu finden sei.