Die Verbindungen zum Ufer, die sogenannten Anrampungen, und das Geländer fehlen noch, ansonsten ist die neue Karl-Otto-Brücke fast fertig. Foto: Schönfelder Foto: Schwarzwälder Bote

Karl-Otto-Brücke: Neues Bauwerk im Rahmen der Flurneuordnung / Gesamtverfahren liegt im Zeitplan

Diese Brücke ist also fast fertig? Der Laie wundert sich. Noch steht sie als Betonklotz ohne Verbindung zu den beiden Ufern mitten in der Eschach. Aber die "Anrampungen", das Geländer und die Übergänge zum darunter liegenden Fluss sind nur Restarbeiten. Sagt Ulrich Buck.

Dunningen. Die sogenannte Karl-Otto-Brücke an einem landwirtschaftlichen Weg in der Verlängerung der Schubertstraße in Dunningen ist kaum wiederzuerkennen. Kein Wunder, denn dies ist ein nagelneues Bauwerk, die alte Brücke wird komplett durch eine größere ersetzt.

"Die Tonnage war für heutige Verhältnisse nicht mehr ausreichend", erläutert Ulrich Buck vom Flurneuordnungsamt Rottweil. "Außerdem war die Fahrbahn nicht breit genug." Nach 16 Tonnen, die die alte Brücke schultern konnte, wird die Tragkraft der neuen nach Ende der Bauarbeiten 40 Tonnen betragen. Die Fahrbahn wird von 3,50 auf 4,50 Meter verbreitert. Hinzu kommen auf beiden Seiten noch die 75 Zentimeter breiten Schrammborde.

Diese Maße seien heute Standard, so Buck weiter. Die riesigen Schlepper und Anhänger moderner Landwirtschaftsbetriebe machten diese Art Aufrüstung der Brückenbauwerke notwendig. Und deshalb habe man sich auch entschlossen, nicht etwa die alte Brücke kompliziert anzupassen, sondern gleich neu zu bauen. Bei der alten Brücke hätten die Fundamente und die Widerlager ersetzt und angepasst werden müssen. Auch die breitere Fahrbahn hätte auf der alten, dann umgebauten Brücke, Platz finden müssen. Schließlich führte buchstäblich kein Weg an einer neuen Brücke vorbei.

Anfang Juli begannen die Bauarbeiten. "Vorher darf man nicht ins Gewässer", erklärt Buck den Starttermin. Die Brücke wird rund 330 000 Euro kosten. Vorher waren allerdings allerhand Abstimmungen mit der Fischereiaufsicht, dem Naturschutzamt, der Gemeinde Dunningen und beispielsweise dem Angelverein notwendig.

Denn nicht die Brücke selbst, sondern auch der Durchfluss wurde aufdimensioniert. Grund sind Vorkehrungen gegen ein sogenanntes Jahrhunderthochwasser. Selbst bei außergewöhnlichen Starkregenereignissen sei jetzt der Durchfluss trotz Treibgut sichergestellt, zeigt sich Buck überzeugt. Er geht davon aus, dass die neue Brücke noch vor dem Wintereinbruch befahrbar sein wird.

Das Bauwerk steht natürlich in einem größeren Zusammenhang. Es ist Teil des Flurneuordnungsverfahrens Dunningen. Das laufe bislang planmäßig, sagt Buck nicht ohne Stolz. "Wir sind nahe an unseren Wunschterminen." Bisher seien keine nennenswerten Probleme aufgetaucht, und das bei einem der größten Verfahren im Zuständigkeitsbereich des Amtes.

Zahlreiche Ausgleichsflächen in Form von Steinriegeln, Sukzessionsflächen, Extensivgrünland und Buntbrachen werden im Rahmen des Verfahrens außerdem angelegt. Auch viele Erholungsmaßnahmen in Form von Bänken und Parkplätzen sind in das Gesamtverfahren eingeschlossen.

Die Zahlen sprechen für sich: Von der Maßnahme betroffen sind 1466 Hektar mit rund 5560 Flurstücken. Die Teilnehmergemeinschaft hat rund 500 Mitglieder. Die Ausführungskosten liegen bei rund 4,5 Millionen Euro, die Maßnahme wird zu 79 Prozent bezuschusst. Es werden rund zwölf Kilometer Asphaltwege und rund 7,7 Kilometer Schotterwege gebaut.