Rund 2800 Quadratmeter umfassen die in Dunningen errichten Gebäude, aber Inhaber Wolfgang Haas denkt schon an eine Erweiterung. Fotos: Schönfelder Foto: Schwarzwälder Bote

Haas Kabeltechnik: Neubau nach kurzer Zeit fast schon wieder zu klein / Zehn Millionen Euro Umsatz

Nein, er hat den Schritt nicht bereut, und ja, es war die richtige Entscheidung. Im Umzug der Firma Haas Kabeltechnik vom Sulgen nach Dunningen kann Inhaber Wolfgang Haas nur Gutes entdecken.

Dunningen. Seit wenigen Wochen läuft die Produktion am neuen Standort. Am alten Domizil in Sulgen war die Produktion von Spezialkabeln auf mehrere Gebäude verteilt, Erweiterungsmöglichkeiten fast nicht vorhanden. Es stand irgendwann die Grundsatzentscheidung eines Neubaus und Komplettumzugs an. Haas’ Blick fiel auf das Dunninger Gewerbegebiet Kirchöhren-Nord, die Gemeinde empfing ihn mit offenen Armen und vor fast einem Jahr erfolgte der Spatenstich (wir berichteten).

Die am Bau beteiligten Firmen unter der Federführung der Aldinger Zimmerei Haller leisteten gute Arbeit und seit Oktober läuft die Produktion in Dunningen. Der in Rekordzeit entstandene Komplex umfasst in seiner ersten Ausbaustufe rund 2800 Quadratmeter. 70 Mitarbeiter sind momentan für Haas tätig. Die Mitarbeiter aus Sulgener Zeiten sind fast alle nach Dunningen mitgekommen.

Der Umzug, selbst organisiert und durchgezogen, sei ein Kraftakt gewesen, sagt Haas. Freitagmittags hätte die Firma noch in Sulgen gefertigt, am Montag sei die Produktion in Dunningen angelaufen.

Große Fensterflächen wurden eingeplant, in Sulgen hatte es in manchen Produktionsräumen überhaupt keine Fenster gegeben. Gediegen kommt der Empfangsbereich in Dunningen daher, viel Licht fällt in die Produktionsräume. Kein Hin und Her mehr zwischen den Gebäuden, die obligatorische Jacke kann im Schrank bleiben. "Daran haben sich die Mitarbeiter erst gewöhnen müssen, und ich auch", schmunzelt Haas. Die Lage in Dunningen sei ideal. Die Gemeinde sei sehr entgegen-kommend gewesen. Insgesamt drei Millionen Euro hat der Neubau gekostet.

Mit den neuen repräsentativen Räumen hofft Haas, sich weitere Kunden zu erschließen. "Früher konnte man gerade mal vier Leute in den Besprechungsraum pferchen", er weist mit einer Geste um sich, "an diesem Tisch finden zehn Platz." Die neuen Räume dienten der Firma auch als Aushängeschild. "Heute sind die Kunden nicht mehr so sehr König, sondern eher Partner, mit denen gemeinsam Lösungen erarbeitet werden."

Die Firma floriert. Im vergangenen Jahr habe man ein Wachstum von 25 Prozent erreicht, sagt Haas stolz. Mehr als zehn Millionen Euro Umsatz wurden 2017 erzielt. Das Unternehmen produziert Spezialkabel, komplette Kabelbäume und Baugruppen für Firmen aus der Lasertechnik, dem klassischen deutschen Maschinenbau sowie der Steuerungs- und Regeltechnik. Die Stückzahlen liegen, so Haas, zwischen einem einzigen Exemplar bis zu mehreren hunderttausend einer Serie. Rund 4000 verschiedene Produkte stellt die Firma her. Zwei kleinere Standorte gibt es in Rumänien und Ungarn. Ein Technologiezentrum soll in Dunningen entstehen. Qualität und Pünktlichkeit in Zeiten von "Just-in-Time" seien die Trümpfe seiner Firma, so Haas nicht ganz unbescheiden.

Die Firma sucht, wie viele spezialisierte Mittelständler, nach qualifiziertem Personal. Dabei ist er auch bereit, ungewöhnliche Wege zu gehen. So will er auf den Zapfsäulen der benachbarten Tankstelle mit offenen Stellen werben, auch Transparente sollen darauf aufmerksam machen, wer gerade gebraucht wird.

Und Haas blickt über den Tellerrand hinaus. So sponsort die Firma die Biathlon-Hoffnung Janina Hettich und auch beim Jubiläum der Dunninger Feuerwehr will er Flagge zeigen. Haas zeigt sich optimistisch für die Zukunft seines Unternehmens. Nach seiner Überzeugung geht es weiter bergauf. Schon beschäftigt sich Haas mit einer Erweiterung der brandneuen Firmengebäude in Kirchöhren. Das Lager ist fast schon wieder zu klein.