Anita Banholzer (links) gibt die Leitung der Fundgrube an Christa Brodmann ab. Das freut auch den DRK-Ortsvereinsvorsitzenden Michael Moosmann. Foto: Dold

Seit 22 Jahren ist Anita Banholzer dabei – anfangs als Helferin, zuletzt als Leiterin. Aber nun ist Schluss: Mit Christa Brodmann wurde eine neue Leiterin für die DRK-Fundgrube gefunden. Die Einrichtung ist indes wertvoller denn je.

„Wir sind glücklich, dass eine Lösung gefunden wurde“, zeigt sich DRK-Ortsvereinsvorsitzender Michael Moosmann erleichtert über den „eleganten Übergang“ und überreichte Blumen an die scheidende und neue Leiterin.

Anita Banholzer hinterlässt ein gut bestelltes Feld. Es sind neun Helferinnen an Bord, so dass die Aufgaben gut verteilt werden können. „Damit kommt man hin“, sagt die scheidende Leiterin.

Anfangs nur mit Maskenpflicht

Dabei gab es in der Vergangenheit durchaus kritische Phasen – insbesondere während und nach der Corona-Zeit: Von März 2020 bis März 2022 musste die Fundgrube komplett geschlossen bleiben. Danach entschloss man sich zur Wiedereröffnung mit diversen Einschränkungen. „Anfangs durften nur drei Personen auf einmal kommen. Und es galt die Maskenpflicht“, erinnert sich Anita Banholzer.

Das größte Problem war jedoch ein anderes: Mit der Schließung hörten auch die meisten Helferinnen auf. Das DRK suchte händeringend nach Unterstützern. Es wurde ein Aufruf von unserer Redaktion gestartet – und dieser war sehr erfolgreich. Das Helferteam ist nun wieder komplett. „Es war eine Energieleistung nötig nach dem kompletten Stillstand“, lobt Moosmann.

Hervorragendes Team

Auch Christa Brodmann wurde so auf die Fundgrube aufmerksam. „2020 ging ich in Ruhestand. Da wollte ich einfach wieder etwas machen. In der Zeitung habe ich von der Helfersuche der Fundgrube gelesen und mich gemeldet. Seitdem bin ich dabei“, sagt sie.

Als ihr die Leitung angetragen worden sei, habe sie erst gezögert. „Aber jetzt freue ich mich darauf, auch weil ich die Abläufe kenne“, erklärt Christa Brodmann. Es sei ein hervorragendes Team, alle Mitarbeiterinnen seien gut eingearbeitet.

Im August hatte die Fundgrube Sommerpause. Erster Öffnungstermin ist dann wieder am Dienstag, 5. September. Dienstags ist jeweils von 8.30 bis 11.30 Uhr Annahme und Verkauf von Kleidung, donnerstags ist von 15 bis 17 Uhr lediglich Annahme.

Räumlichkeiten sind beengt

In der Fundgrube kann gebrauchte Kleidung zu sehr günstigen Preisen erworben werden, was es zu einem hervorragenden Angebot für sozial Schwächere macht. Kommen kann aber prinzipiell jeder – auch aus den Schramberger Umlandgemeinden. Der Andrang ist nach wie vor groß.

Probleme gibt es aber natürlich auch: „Es ist alles sehr beengt hier. Und auch eine Umkleidekabine fehlt“, bedauert Christa Brodmann.

Geschichte

Die DRK-Fundgrube
wurde 1992 gestartet, Leiterin war damals Luzia Letzelter. Im Jahr 2000 drohte eine Schließung durch das damals überalterte Team. Annegret Jahnke übernahm nach einem Aufruf in der Presse und es fand sich ein 20-köpfiges Team.

Ein Umzug
vom Ober- ins Untergeschoss erfolgte im Jahr 2002. Die Flüchtlingskrise im Jahr 2015 forderte großen Einsatz der Helferinnen, da zeitweise bis zu 30 Prozent mehr Kunden kamen. Die langjährige Leiterin Annegret Jahnke beendete zum 1. Mai 2023 ihre langjährige Mitarbeit.