Vladan Lipovina und Co. zeigten sich in der Offensive auf der Höhe, in der Abwehr aber fehlte den Balinger "Galliern" – wie hier gegen Andrej Kogut – die nötige Galligkeit. Foto: Eibner

Spielmacher Björn Zintel brachte die hohe 28:38-Klatschte des HBW Balingen-Weilstetten auf den Punkt: "Wir haben das Gallige zu sehr vermissen lassen". Die Schützlinge von Trainer Jens Bürkle kassierten damit die dritte Niederlage in Folge in der Handball-Bundesliga.

Der HBW Balingen-Weilstetten hat in der Handball-Bundesliga sein drittes Spiel in Serie verloren. Beim TBV Lemgo zog das Team von Trainer Jens Bürkle am Donnerstagabend haushoch mit 28:38 (13:21) den Kürzeren.

Offen wie das viel zitierte Scheunentor präsentierte sich die Abwehr des HBW Balingen-Weilstetten im ersten Abschnitt vor 1750 Zuschauern in der Phoenix-Contact-Arena, und auch in der zweiten Hälfte schluckten die Gäste zu viele "Buden", um im Rennen um die Punkte zu bleiben.

Los ging’s mit einem offenen Schlagabtausch, in dem die "Gallier" zwar stets hinterherhinkten, aber zumindest bis zu Jona Schochs Treffer zum 4:5 (6. Minute) dranblieben. In der Folge aber legte Lemgo gewaltig zu, setzte sich bis zu einem Tor von Isaias Guardiola auf 11:6 ab (14.). Und es sollte für die Gäste nicht besser werden. Der TBV legte weiter nach. Gedeon Guardiola erhöhte für die Ostwestfalen gar auf acht Treffer Differenz (19:11/ 27.) Und genau mit dieser Acht-Tore-Hypothek (13:21) startete das Bürkle-Team auch in den zweiten Abschnitt. In den zweiten 30 Minuten lief es für die Gäste nicht besser. Lemgo hatte weiterhin alles im Griff, legte auf 24:15 vor.

Zwar sorgte Björn Zintel mit einem Doppelpack für das 17:24, aber der schwedische Ex-Balinger Peter Johannesson im TBV-Tor, der in der kommenden Saison Teamkollege von Tim Nothdurft beim Bergischen HC sein wird, ärgerte seinen früheren Klub mit seinen Paraden weiterhin.

"Stets bemüht" zeigten sich die in allen Belangen unterlegenen Schwaben danach. Näher aber sollten sie nicht mehr herankommen. Jonathan Carlsbogard setzte im Gegenstoß das 31:21 für den DHB-Pokalsieger in der 48. Minute. Lemgos Fans starteten bereits jetzt die Feier-Orgie. Der Österreicher Lukas Hutecek sorgte mit dem 35:23 für den höchsten Vorsprung der Hausherren (55.). Immerhin: Ein bisschen Ergebniskosmetik gelang dem HBW danach noch. Am Ende unterlag das Bürkle-Team "nur" mit 28:38.

Spielmacher Björn Zintel, der beim HBW noch einer der Lichtblicke war, wusste nach dem Spiel genau wo der die Probleme lagen: "Wir haben in der Abwehr keinen Zugriff bekommen, und wenn man in der ersten Halbzeit 21 Gegentore kassiert, kann man in der Handball-Bundesliga kein Spiel gewinnen. Eine gute Abwehr ist nun mal die Grundlage für alles. Wir haben das Gallige zu sehr vermissen lassen, wissen aber auch, dass in unserer Mannschaft viel mehr steckt, als wir gezeigt haben."

TBV Lemgo: Johannesson, Zecher; Hutecek (3), Elisson (4/3), Kogut (4), I. Guardiola (4), Simak (1), Carlsbogard (5), Schagen (1), Timm, Schwarzer (3), Zerbe (4), G. Guardiola (4), Reitemann (5), Blaauw.

HBW Balingen-Weilstetten: Ruminsky, Sejr; Lipovina (4), Thomannn (3/3), Ingason, Nothdurft, Kalarash, Wiederstein (3), Schoch (3), Zintel (4), Scott (3), Stevanovic, Volz (1), Heinzelmann (3), Strosack (4).