Mitmachprogramm: Die Feuerwehr präsentierte sich auf dem Marktplatz (oben). Irene Härtling stellte im Bürgersaal die Seniorenarbeit vor (unten, links). Auch Kinderschminken zählte zum Angebot. Speisen brachten die Besucher selbst mit. Fotos: Günther Foto: Schwarzwälder Bote

Premiere: "Dornstetter Treff" feierte gelungenen Auftakt / Ungezwungenen Atmosphäre in der Altstadt

Zwar ist Dornstetten eine veranstaltungserprobte Stadt, in der das ganze Jahr über Feste auf dem Marktplatz stattfinden. Am Sonntag aber erlebten die vielen Besucher eine gelungene Premiere eines neuen Festformats, das Schule machen könnte.

Dornstetten. Konzipiert und organisiert hatte die neue Veranstaltung "Dornstetter Treff – von Bürgern für Bürger" eine der fünf Projektgruppen, die sich im Rahmen der Entwicklungsoffensive Dornstetten gebildet hatten – die anderen vier zu den Themen Leerstandmanagement, Repair-Café, Ideenstube und Gemeinschaftsgarten. Die des "Dornstetter Treff" war die erste Projektgruppe, die nun mit einer großen Veranstaltung an die Öffentlichkeit ging.

Stadträtin Ilona Costantino, die zusammen mit Ronny Rinck diese zehnköpfige Projektgruppe leitet, erläuterte das Konzept: "Es geht darum, dass sich die Menschen in Dornstetten besser kennenlernen. Zugleich auch um die vielen Angebote, die es bei uns gibt." Damit dieses Kennenlernen gelingt, hatte die Projektgruppe zusätzlich die rund 400 Neubürger aller drei Stadtteile einzeln angeschrieben und zum Begegnungsfest eingeladen. Denn vor allem sollte der "Dornstetter Treff" eine Plattform für Alteingesessene und Neubürger sein, um ihre Stadt besser – oder in einem neuen Licht – kennenzulernen, neue Kontakte zu knüpfen und auch um ungezwungen mit der Verwaltung ins Gespräch zu kommen.

Wie Andreas Ammer, gleichfalls Mitglied des "Dornstetter Treff", berichtete, war die Veranstaltung in Teamarbeit vorbereitet worden: "Jeder konnte sich mit seinen Ideen einbringen, das war das Schöne daran." Seit ihrer Gründung vor gut einem Jahr tagte die Projektgruppe insgesamt elfmal, um ein Konzept für dieses Begegnungsfest zu entwickeln.

Ein Konzept für ein Fest, das sich wohltuend vom traditionellen Festbetrieb abhebt. Zwar hatte der Veranstalter auch hierbei Tische und Bänke aufgestellt, um Raum für Begegnungen zu geben. Auch sieben große Gasgrills samt Grillschalen standen bereit, von denen einer für schweinefleischfreie Grillwaren und einer für vegetarisches Grillgut reserviert war. Alles andere aber brachten die Festbesucher selbst mit. Salate, Kaffee und Kuchen wanderten auf einen Gemeinschaftstisch, an dem sich jeder bedienen konnte. Auch die Getränke wurden entweder mitgebracht oder in den umliegenden Wirtschaften gekauft.

Eröffnet wurde das Begegnungsfest von einer kleinen Abordnung der Stadtkapelle Dornstetten, bevor Bürgermeister Bernhard Haas die Gäste froh gelaunt mit der Feststellung begrüßte: "Heute erleben wir das Gelingen einer weiteren Maßnahme der Entwicklungsoffensive."

Künftig alle zwei Jahre in einem anderen Stadtteil

Dass dies durchaus zutraf, zeigte sich im weiteren Verlauf der Veranstaltung. Im Bürgersaal und auf dem Marktplatz präsentierten sich Vereine – allesamt in ihrer jeweiligen "Kluft" – sowie Einrichtungen und stellten ihre Arbeit vor: Feuerwehr, "Jesus is Life", "Pulse of Europe", Stadtkapelle, Narrenzunft und Drillerhansele, DRK, Schwarzwaldverein, Turnverein, Stadtseniorenrat, Stadtverwaltung, Kreativ-Werkstatt, Schachverein Pfalzgrafenweiler-Dornstetten und Jugendzentrum mit einer Spielstraße. Aus dem Stadtteil Hallwangen präsentierten sich an einem Gemeinschaftsstand Förderkreis Historischer Bergbau, Liederkranz, CVJM und Sportverein.

Bei einer Bürgerversammlung im Rathaus stellte Bürgermeister Bernhard Haas die aktuellen Stadtentwicklungsmaßnahmen, Bebauungspläne, Bauvorhaben und Flächennutzungspläne vor.

Danach war gemeinsames Grillen auf dem Marktplatz angesagt. Zuerst aber auch Umdenken, wie ein Besucher lernen musste. Erhielt er doch auf seine Frage "Wer ist für die Grills zuständig?" von einem Teammitglied die klare Antwort: "Jeder."

Eine Fortsetzung dieses neuen Veranstaltungsformats ist geplant. Alle zwei Jahre soll künftig zum "Dornstetter Treff – von Bürgern für Bürger" eingeladen werden, jeweils im Wechsel in einem anderen Stadtteil.