Ob Norma hier bauen darf und ob die Straße verschwenkt wird, ist weiter ungewiss. Foto: Just Foto: Schwarzwälder-Bote

Widerspruch von Bürgermeister Dieter Flik abgelehnt / Norma will zur nächsten Beratung Pläne vorlegen

Von Regina Schwenk Dornstetten. Das Thema wird den Dornstetter Gemeinderat weiter beschäftigen: Am 14. April wird das Gremium erneut über die Ansiedlung eines Norma- und eines Drogeriemarkts in der Bahnhofstraße beraten.Voraussetzung für die Ansiedlung des Discounters ist eine Verschwenkung der Bahnhofstraße. Diese hatte der Rat in der Sitzung vom 22. Februar bereits abgelehnt (wir berichteten). Bürgermeister Dieter Flik hatte gegen dieses Votum Widerspruch eingelegt. Der wurde nun bei einer Gegenstimme abgelehnt. Trotzdem bleibt das Thema vorerst auf dem Tisch. Mit zehn zu acht Stimmen gab das Gremium dem Antrag von Pascale Peukert statt, das Thema erneut zu beraten. Bis dahin muss der Investor dem Gemeinderat Ansichts- und Architektenpläne des Markts vorlegen. Durch Annahme von Peukerts Antrag kam der Antrag von Monika Schwarz, abschließend über die Verschwenkung zu beschließen, nicht mehr zur Abstimmung.

Mit dem Widerspruch habe er "gemäß meines Amtseids Schaden von der Stadt abwenden" wollen, begründete Flik sein Veto. Einerseits gebe man 100 000 Euro für ein Stadtentwicklungskonzept aus, andererseits entwickle man die "Entwicklungsachse Bahnhofstraße" jedoch nicht weiter. Flik führte die bisherigen Verfahrenskosten in Höhe von 83 000 Euro ins Feld und warf die Frage auf, ob die Stadt auf die zu erwartenden Mehreinnahmen von 337 000 Euro durch die Entwicklung des Areals verzichten könne.

Die Freien Bürger begründeten ihre Ablehnung einer Verschwenkung der Bahnhofstraße in einer von Stadträtin Mareile Jordan vorgetragenen Stellungnahme, der sich auch Monika Schwarz und Birgit Wenzelburger aus der SPD-Fraktion anschlossen. Jordan führte die vage Konzeption, die Optik des Markts, die Beeinträchtigung des einzigen größeren Spielplatzes der Stadt und den Wegfall der Baumallee ins Feld. Der geplante Kreisverkehr an der Tübingerstraße stelle "keine befriedigende Lösung" dar. Norma könne auch ohne eine Verschwenkung der Straße realisiert werden – mit 50 anstatt wie gefordert 67 Parkplätzen. Ein weiterer Kritikpunkt war die Beteiligung aller Anlieger an den Kosten. Verlange ein Investor außergewöhnliche Erschließungsmaßnahmen, müsse er die Kosten voll tragen, so Mareile Jordan.

Die Fraktion der Freien Wähler/CDU hatte einen Forderungskatalog erstellt. Inhalt: Eine schriftliche Vereinbarung mit Norma, die eine zeitgleiche Errichtung von Discounter und Drogeriemarkt garantiert und regelt, dass die Ansiedlung des Drogeriemarkts in den Zuständigkeitsbereich von Norma fällt. Im Weiteren bestehe man auf der Pflanzung von sechs bis acht Laubbäumen auf beiden Seiten der Straße, die Erhaltung des Spielplatzes in bisherigem Umfang und einen Ausbau der Lastwagen-Zufahrt zum bestehenden Neukaufmarkt, so Pascale Peukert. Norma stehe man insgesamt positiv gegenüber, betonte Peukert. Man brauche für eine Entscheidung jedoch Architekten- und Ansichtspläne, die vorgelegte Visualisierung reiche nicht aus – zumal sich die dort gezeigte Baumallee nicht realisieren lasse.

Manuel Seitz, Expansionsleiter von Norma, war bemüht, die Wogen zu glätten. Bis zum nächsten Mal, wenn über das Thema beraten werde, werde man Pläne vorlegen. Auch bezüglich der Baumpflanzungen zeigte sich Seitz gesprächsbereit.