Die Alte Brauerei in der Zehntscheuer war Schauplatz einer besonderen Lesung. Foto: Arbeitskreis "Menschen Miteinander Dornstetten" Foto: Schwarzwälder Bote

Literatur: Lesung widmet sich Turgenjew

Dornstetten. Zu einer deutsch-russischen Lesung begrüßte der Arbeitskreis "Menschen Miteinander Dornstetten" in der Alten Brauerei in der Zehntscheuer ein bunt gemischtes Publikum. Zusammen mit dem Verein "Füreinander Miteinander im Landkreis Freudenstadt" gestaltete sich der späte Nachmittag interessant und kurzweilig.

Gegenstand der Lesung war das Buch "Väter und Söhne" von Ivan Sergejewitsch Turgenjew. Dieser Autor, dessen Geburtstag sich 2018 zum 200. Mal jährte, war einer der bedeutendsten russischen Schriftsteller des 19. Jahrhunderts. Er lebte sieben Jahre lang in Baden-Baden. Als einer der Ersten griff Turgenjew in der russischen Literatur alltägliche Nöte und Ängste der russischen Gesellschaft auf und thematisierte sie.

Wolfgang Riedrich führte kurz in das Werk des Autors ein. Lena Fahrenbruch und Irina Männer beschrieben die Biografie Turgenjews. Die Darstellung der Hauptfiguren des Werks "Väter und Söhne" übernahm Maria Windholz. Abwechselnd russisch und deutsch lasen Maria Windholz und Wolfgang Riedrich lebhaft einzelne Passagen des Buches vor.

Raisa Krej, Elisabeth Eiermann, Melanie Bogomolov und Daniel Genning umrahmten die Lesung stimmungsvoll mit Gitarren und Gesang. Ein Lied inspirierte die Zuhörer so, dass einige sogar mitsangen.

Nach einer kurzen Pause bei Getränken und kleinen Leckereien nebst guten Gesprächen erörterten die Vorleser bei einer Podiumsdiskussion den Inhalt des Werks und kamen zu dem Ergebnis, dass der beschriebene Generationenkonflikt sehr wohl auf die heutige Zeit übertragen werden könne. Da das Werk vom Inhalt her nichts an Aktualität eingebüßt habe, lohne es sich auch heute noch, dieses Buch zu lesen, so der Tenor in der Runde.