Das Team von "Andreaskirche – unsere Zuflucht" (von links): Fritz Weinmann, Laienvorsitzender des Kirchengemeinderats in Aach, André und Daniela Müller, Anja Rothfuß, Carmen Weisenburger und Pfarrer Manfred Mergel. Fotos: Günther Foto: Schwarzwälder Bote

Pandemie: Kirchengemeinde Aach bietet Gesprächstreff an / Mergel: neue Wege in der Krise notwendig

Unter dem Motto "Andreaskirche – unsere Zuflucht" lädt die evangelische Kirchengemeinde Aach an jedem Freitagabend zu einem offenen Gesprächstreff in die Andreaskirche ein.

Dornstetten-Aach. Die Idee dazu sei im Kirchengemeinderat entstanden, berichtet André Müller, einer der sechs Ehrenamtlichen, die zusammen das Team "Andreaskirche – unsere Zuflucht" bilden. Ziel dieses neuen Angebots sei es, offensiv mit den Erfordernissen und den Beschränkungen der Coronazeit umzugehen.

Weshalb dieses offene Gesprächsangebot der Aacher Kirchengemeinde gerade in Coronazeiten enorm wichtig ist, beschreibt Pfarrer Manfred Mergel so: "Derzeit sind viele Menschen besonders belastet, viele sind einsam und auf der Suche nach Ansprache. Deshalb sind neue Wege notwendig, und die gehen wir hiermit. Denn wir dürfen öffnen." Jeden Freitag von 18 bis 19.30 Uhr steht die Andreaskirche daher jedem offen, der ein offenes Ohr für seine Sorgen, Nöte, Wünsche, Ideen oder Anregungen sucht.

Es werde ein offener Austausch ohne zeitlichen Druck angeboten, ergänzen Daniela Müller, Anja Rothfuß und Carmen Weisenburger. Darunter fallen auch vertrauliche Einzelgespräche, bei Bedarf finden diese im benachbarten Gemeindehaus statt.

Zudem besteht die Möglichkeit, Ideen zum Gemeindeleben und Gemeindeaufbau einzubringen, etwa auch zur Gestaltung des Ostergartens oder zu Gottesdiensten an anderen Orten – sollen doch im Sommer, sofern es die Wetterlage erlaubt, in Aach einmal im Monat Gottesdienste im Freien gefeiert werden. Eine Arbeitsgruppe hat dazu bereits nach geeigneten Plätzen Ausschau gehalten: Künftig sollen auch auf dem Aacher Sportplatz, der Erholungsanlage an der Glatt, im Baugebiet Kreuz II, auf dem alten Friedhof, auf dem Gaisberg, auf dem Spielplatz Scheffelstraße und auf dem bewährten Versammlungsplatz am Silberberg Gottesdienste stattfinden.

Angebot wird schon jetzt gut angenommen

Wie der Laienvorsitzende des Aacher Kirchengemeinderats, Fritz Weinmann, berichtet, legt das Team Wert darauf, dass das neue Gesprächsangebot "keine Plauderrunde, sondern eine kirchliche Veranstaltung" darstellt, die seelsorgerliches Gespräch, offene Ohren und Gebete beinhaltet und in der "hin und wieder auch eine Geschichte vorgelesen oder gemeinsam ein Lied gehört wird".

Dass das neue Gesprächsangebot gerne angenommen wird, zeigen die Erfahrungen der vergangenen Abende. Ob Trauernde oder Einsame, ob Menschen, die ihrer Kirche den Rücken kehrten und wieder Kontakt suchen, ob heiratswillige Paare, die sich über eine kirchliche Hochzeit informieren wollen, oder einfach Mitbürger, denen die Kirchengemeinde am Herzen liegt: Die offene Kirchentür scheint auf viele tatsächlich einladend zu wirken. Die Teammitglieder der neuen Gesprächsgruppe achten streng auf die Einhaltung der geltenden Hygienevorschriften. Auch die Sitzplätze werden penibel vorbereitet.n  Der offene Treff "Andreaskirche – unsere Zuflucht" der evangelischen Kirchengemeinde Aach wird jeden Freitag von 18 bis 19.30 Uhr angeboten, nicht aber am Karfreitag. Zudem ist die Andreaskirche jeden Sonntag geöffnet.