Die Stadthalle wäre einer von mehreren möglichen Standorten für die Heizzentrale – falls das Wärmenetz kommt. Foto: Archiv Foto: Schwarzwälder Bote

Quartierskonzept: Energie-Sanierungsmanagement läuft vorerst weiter / Fachleute präsentieren Ergebnisse

Noch viel getan werden muss in Sachen integriertes energetisches Quartierskonzept in Dornstetten. Das wurde in der jüngsten Gemeinderatssitzung deutlich, als Vertreter der beauftragten Firma Endura Kommunal den Endbericht vorstellten.

Dornstetten. Seit Oktober 2018 arbeitet die Firma für die Stadt an dem Konzept, das auf die Identifizierung energetischer Potenziale und daraus abzuleitende Maßnahmen abzielt. Der Rat sprach sich nun einstimmig dafür aus, die Firma weiter mit dem Sanierungsmanagement zu beauftragen, vorerst für ein Jahr. Dies unter Vorbehalt der Förderzusage der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) gemäß ihrem Angebot vom 10. Januar dieses Jahres. An notwendigen Haushaltsmitteln werden 35 200 Euro zur Verfügung gestellt.

SPD-Stadtrat Joachim Kumm merkte an, dass ihm das jetzt nach zehn Monaten eigentlich viel zu lang gedauert habe. "Das Thema ist doch viel zu wichtig dafür." Die Firmenvertreter hingegen verwiesen auf lange Auswertungsphasen von Befragungen bei Gebäudeeigentümern und von einer Bürgerinformationsveranstaltung. Sie sprachen von einem positiven Beginn, viel Interesse und guten Rückläufen aus der Bevölkerung. Aber viele Heizungsanlagen seien auch sehr veraltet.

Die Umsetzung eines Wärmenetzes werde derzeit außerdem durch folgende Faktoren erschwert: Es gebe noch keinen endgültigen Standort für eine Heizzentrale. Stadthalle, Tiefgarage Edeka, Gymnasium und Schulzentrum stünden grundsätzlich zur Diskussion. Mit potenziellen Großabnehmern müssten ferner auf Basis der Ergebnisse des Quartierskonzepts zusätzliche Gespräche geführt werden. Darüber hinaus seien für eine optimale Belegungsdichte, insbesondere entlang der Haupttrasse, Gespräche mit Gebäudeeigentümern bezüglich eines Anschlusses an das Wärmenetz zu führen.

Betreiber und Standort müssen gesucht werden

Zusammenfassend brachten die Endura-Mitarbeiter auf den Punkt, was als nächstes dringend getan werden müsse, wolle man in einigen Jahren Erfolg haben: Aufklärung und Information aller Beteiligten (Gemeinde, Bürger, Unternehmen), Aktivierung der Bürger für energetische Gebäudesanierungsmaßnahmen, Vernetzung der verschiedenen Akteure und Bewerbung der Nahwärme. "Wir sind keine Energieberater", betonten die Endura-Vertreter. Sie begleiteten die Stadt einige Jahre, spätestens nach drei Jahren beendeten sie ihre Arbeit.

Vor allem müssten ein Betreiber für die Nahwärme und ein zentraler Standort gefunden werden sowie – über all dem stehend – auch ein fachkundiger Akteur, der mit der Verwaltung und der Genossenschaft, die letztlich für das Wärmenetz gegründet werden soll, kommuniziert und sich mit beiden abstimmt.

Für einen Zeitraum bis zu fünf Jahren könnten hier 65-Prozent-Zuschüsse über das Förderungprogramm "Energetische Stadtsanierung" beantragt werden. Dabei habe die Kommune auch die Möglichkeit, eigene Personalstellen zu schaffen. Letzteres jedoch stieß auf Skepsis bei der Verwaltung und im Ratsgremium wegen des grundsätzlichen Fachpersonalmangels und der Kostenlage. Als Alternative könne die Kommune auch eine Planungsgemeinschaft, zum Beispiel ein Stadtplanungs-, Architektur- oder Ingenieurbüro mit dieser Aufgabe betrauen, hieß es.