In der Erholungsanlage in Aach ist das Füttern von Tauben, Enten und anderen Wasservögeln künftig verboten. Foto: Sannert

Fütterung von Tauben und Enten sorgt in Aach für Ärger. Stadt ändert Polizeiverordnung.

Dornstetten-Aach - In der neu gestalteten Erholungsanlage in Aach stinkt es zum Himmel: Zwischen Spiel- und Turngeräten, auf Wiesen und Wegen liegen verschimmelte Brotreste und jede Menge Tauben- und Entenkot. Ein Fütterungsverbot soll nun für Ordnung sorgen.

Was Hermann Friedrich den Stadträten in der Sitzung am Dienstagabend zu sagen hat, löst ungläubiges Kopfschütteln, bisweilen sogar Gelächter aus. Zum Lachen ist dem Ortsvorsteher aber schon lange nicht mehr. Denn trotz zahlreicher Bemühungen haben weder er noch Ortschaftsräte oder Anlieger und nicht einmal die Polizei es geschafft, der Lage Herr zu werden.

Hervorgerufen wurde der Konflikt durch eine Person, die nach Aach gezogen sei, heißt es. Die Frau, der Betreuer zur Seite stehen, schildert Friedrich als "unbelehrbar und beratungsresistent". Sie habe sich "zur selbst ernannten Entenbeauftragten der Stadt Dornstetten" erhoben und es sich zum Hobby und zum Lebensinhalt gemacht, Enten und Tauben nach Aach zu locken, um sie in der Erholungsanlage zu füttern.

"Bänke werden verkackt", schildert der Ortsvorsteher die Lage, und überall liege verschimmeltes Brot herum. Und das ziehe nun Mäuse und Ratten an. Dazu komme auch noch das wilde Geschrei von Raben, die schon frühmorgens über der Erholungsanlage ihre Kreise drehen.

Die Verwaltung schlug dem Gemeinderat nun vor, die Polizeiverordnung um den Paragrafen 14 zu ergänzen und "auf öffentlichen Straßen und Gehwegen sowie in Grün- und Erholungsanlagen" offiziell ein Tauben- und Wasservogelfütterungsverbot zu verhängen und in der Erholungsanlage in Aach ein entsprechendes Verbotsschild aufzustellen. Seinen Platz bekommt das Fütterungsverbot in der Polizeiverordnung zwischen der "Verunreinigung durch Hunde" und der "Belästigung durch Ausdünstungen und ähnlichem".

Dornstetten sei nicht die einzige Stadt mit einem solchen Fütterungsverbot, erklärte der stellvertretende Hauptamtsleiter, Oliver Valha. Bürgermeister Bernhard Haas ist vor allem wichtig, eine entsprechende Rechtsgrundlage zu schaffen, um gegen die Fütterung vorgehen zu können.

Weitere Störenfriede: Hühner in Hausgärten

Stadtrat Ralf Kühnle (Freie Bürger) treibt noch ein weiteres Problem in Aach um: die zunehmende Hühnerhaltung in Hausgärten samt krähenden Hähnen, die vor allem an den Wochenenden frühmorgens für störenden Lärm sorgen. "Das ufert aus", sagte Kühnle und wagte den Blick in die Zukunft, in der dann vielleicht Kühe und Schweine im Garten gehalten werden. "Ist das möglich?", fragte er die Verwaltung.

"Großvieh wäre baurechtlich anzugehen", meinte der Bürgermeister dazu, und Oliver Valha verwies auf Paragraf 6, in dem der "Lärm durch Tiere" geregelt ist. "Tiere, insbesondere Hunde, sind so zu halten, dass niemand durch anhaltende tierische Laute mehr als nach den Umständen unvermeidbar gestört wird", steht dort geschrieben.

Der Neufassung der Polizeiverordnung stimmten alle Stadträte ohne zu zögern zu.