Die Proben für das Dornstetter Freilichttheater 2019 sind in vollem Gange. Foto: Schwarzwälder Bote

Freilichttheater: Proben für neues Stück haben begonnen / Geschichte wird nun zu Ende erzählt

"Lene und das Glück" heißt das Stück, das beim Dornstetter Freilichttheater im nächsten Sommer auf die Bühne kommt. Die Akteure haben sich für das Stück bereits an die Arbeit gemacht.

Dornstetten. Die Proben für das Dornstetter Sommertheater 2019 haben begonnen. 2017 feierte das Dornstetter Freilichttheater Premiere. Eigens für das Stadtjubiläum 1250 Jahre Dornstetten hatte Rainer Lernhardt das Stück "Lene und die Liebe" geschrieben. Ausverkaufte Vorstellungen, hoch motivierte Schauspieler und begeisterte Zuschauer schrien förmlich nach einer Fortsetzung, so die Stadtverwaltung. Nun haben die Proben dafür begonnen.

Gemeinderat zögerte nicht lange

Die Geschichte über die hübsche Ochsenwirtstochter Lene faszinierte Zuschauer wie Akteure gleichermaßen. Und auch der Gemeinderat zögerte nicht lange und genehmigte einstimmig eine Fortsetzung im kommenden Jahr. "Bei Bürgermeister Haas haben wir da offene Türen eingerannt", wird Rainer Lernhardt zitiert. Stolz ist der Regisseur und Autor auch darauf, dass es Fortsetzungen bei Freilicht-Theaterstücken praktisch nie gibt: "Das ist ein Novum."

Dabei eignete sich das ursprüngliche Stück "Lene und die Liebe" dank eines offenen Schlusses perfekt für einen zweiten Teil: "Jeder konnte sich selbst einen Reim auf das Ende machen", erzählt Lernhardt und ergänzt: "Ich wusste aber immer, wie die Geschichte wirklich ausgeht." Und genau das wird nun im zweiten Teil "Lene und das Glück" verraten, an dem Lernhardt in einem Zeitraum von rund acht Monaten gearbeitet hat.

"Dieses Mal war’s leichter, weil ich die ganzen Personen bereits gekannt habe", berichtet der Autor vom Schreibprozess. Wer aber nun im Jahr 2021 auf ein weiteres Wiedersehen mit Lene hofft, den muss Lernhardt jetzt schon enttäuschen: "Der zweite ist der letzte Teil. Da wird die Geschichte zu Ende erzählt." Einem völlig neuen Stück ist er indes nicht abgeneigt. Wer den ersten Teil des Stücks nicht gesehen hat, dem fehlen zwar einige Grundlagen, die sind aber laut Lernhardt für das Verstehen und Genießen des zweiten Teils nicht unbedingt notwendig. Im Zweifel gibt es "Lene und die Liebe" aber als DVD. Zudem ist ein Kinoabend im Bürgersaal angedacht, bei dem der erste Teil gezeigt wird.

In jedem Fall wird es im zweiten Teil wieder spannend: Lene und Veith sind verschollen, und die Pest ist die häufigste Todesursache in der Stadt: "1612 ist ein noch schwereres Jahr für Dornstetten", plaudert Lernhardt aus dem Nähkästchen des zweiten Teils. Drei bis vier verschiedene Handlungsstränge erzählen darin die Schicksale der einzelnen Personen. So müssen gleich mehrere Örtlichkeiten auf der Bühne umgesetzt werden. Seit November sind die Proben in vollem Gange. Für die 13 Schauspieler stehen insgesamt 14 Probenwochenenden an, an denen ihnen der Regisseur alles abverlangen wird. Schon bei den ersten Proben wurden die einzelnen Szenen mit großer Akribie und Leidenschaft angegangen. Und das, obwohl noch völlig ohne Kostüme oder gar Kulisse geprobt wurde. Lernhardt legte bereits viel Wert auf Lautstärke und Sprachgeschwindigkeit der Schauspieler. Da wurde selbst das typisch schwäbische "Awa" so lange geübt, bis die Betonung perfekt war. Aber auch die Gestik und Mimik der Darsteller war Lernhardt sehr wichtig. Bei aller ernsthaften Probenarbeit waren die Schauspieler indes mit so viel Spaß dabei, dass man zeitweise meinen konnte, das Drama sei doch eine Komödie. Insgesamt zehn Aufführungen des Dornstetter Freilichttheaters "Lene und das Glück" wird es von 21. bis 25. Mai und von 28. Mai bis 1. Juni (jeweils ab 20 Uhr) auf dem Dornstetter Marktplatz geben. Lernhardt verspricht auch wieder Theaterspaziergänge durch die Altstadt und in jedem Fall mehr als nur gute Unterhaltung: "Es wird ein Wiedersehen mit den meisten Protagonisten geben. Und wir haben sogar eine neue Figur im Stück."