Wie Schulleiter Michael Mania verrät gibt es eine Unmenge zu organisieren und zu überlegen, ehe am Montag -zunächst nur für zwei Jahrgangsstufen- der Unterricht wieder beginnen kann. Foto: Günther Foto: Schwarzwälder Bote

Bildung: Stundenplan für Oberstufe erheblich reduziert / Strikte Verhaltensregeln erwarten die Schüler

Dornstetten. Sieben Wochen ohne Schüler aber nicht ohne Arbeit, denn im Verborgenen wird im und rund um das Gymnasium Dornstetten Gydo fleißig gewerkelt. Denn da sind zum einen die rund 500 Schüler, die trotz coronabedingter Schulschließung regelmäßig von ihren Lehrern mit Arbeitsmaterialien und Hausaufgaben versorgt werden. Die korrekte Erledigung aller Aufgaben wird genau kontrolliert. Und da ist das Schulleitungsteam, das gemeinsam mit Verwaltung und den 55 Lehrern versucht, aus der unfreiwilligen Schließzeit das Beste zu machen und alles für die Öffnung des Gydo am 4. Mai vorzubereiten.

Schulleiter Michael Mania erklärt, welche Vorkehrungen hierfür getroffen werden: Am 4. Mai beginnt der Unterricht wieder für die Jahrgangsstufen 11 und 12. Allerdings nicht in allen Fächern. Musik und Sport sind völlig gestrichen. Unterrichtet werden in der Jahrgangsstufe 12 die Schüler nur in den Fächern, in denen sie bei den am 20. Mai beginnenden Abiturprüfungen auch ihre Prüfungen ablegen. Deutsch- und Mathematikunterricht steht daher für alle Zwölfer-Schüler auf dem Stundenplan. Auch die Schüler der Elften Klassen beginnen am kommenden Montag wieder, unterrichtet werden in dieser Stufe aber lediglich die fünfstündigen Leistungsfächern sowie die Basisfächer Mathematik und Deutsch.

Zeitversetzte Pausen und Maskenpflicht

Angesichts der besonderen Situation beobachtet Mania bei seinen Abiturienten "zwar schon eine gewisse Nervosität", Panik konnte er allerdings bisher keine erkennen.

Was den ersten Schultag nach der Zwangspause anbelangt, überlässt Mania nichts dem Zufall, gilt es doch, alle potenziellen Ansteckungswege so gut wie möglich auszuschalten. Was die räumliche Situation anbelangt, steht das Gymnasium einigermaßen gut da. So sind in jedem Klassenzimmer Waschbecken, Seifen- und Handtuchspender vorhanden. Sofern ein Schüler das Klassenzimmer wechseln muss, wird er angeleitet, auch im laufenden Unterrichtsvormittag seinen Tisch zu desinfizieren, damit sich der nächste Schüler nicht anstecken kann.

Alle Reinigungskräfte wurden dafür sensibilisiert, bestimmte Bereiche, wie Türgriffe, vermehrt zu desinfizieren. Auch Toilettenbesuche dürfen nur noch einzeln erfolgen.

Froh ist Mania darüber, dass sein Schulhaus über zwei Treppenhäuser verfügt, was die Lenkung der Schülerströme enorm erleichtert. Zudem kann somit gewährleistet werden, dass sich möglichst wenige Schüler auf den Gängen begegnen. Um unnötige Begegnungen zu vermeiden, gibt es zukünftig nur noch zeitversetzte Pausen, in denen zudem Maskenpflicht besteht. Die Mensa bleibt vorsorglich geschlossen und die Wasserspender wurden stillgelegt. Immerhin hat das Gydo vier Unterrichtsräume, in denen 20 Schüler im vorgeschriebenen Mindestabstand unterrichtet werden können. "Fürs Erste kommen wir damit hin, unsere 11er und 12er Kurse haben nicht mehr als 20 Schüler", erklärt der Schulleiter.

Wie aber der Unterricht organisiert werden kann, wenn alle anderen Klassen wieder im Haus sind, ist im Moment unklar. Sehr wahrscheinlich beschränkt sich der Unterricht dann auf die Kernfächer: "Wir sind eifrig am Planen, müssen aber noch die politischen Vorgaben abwarten", meint Mania. Es sei möglich, dass alle anderen Schüler weiterhin zuhause beschult werden müssen. Hierfür ist die Palette der Kommunikationswege zwischen Lehrer und Schüler inzwischen breit gefächert: Unterrichtet wird häufig über die offizielle Kommunikationsplattform Moodle. Auf dieser Plattform erhalten Schüler Erklärungen, Arbeitsaufgaben, Rückmeldungen und können auch Fragen stellen. Die Zugänge und Passwörter hierfür hatte jeder Schüler schon vor der Coronakrise erhalten. Es ist jedoch nicht in allen Elternhäusern die hierfür benötigte Hardware vorhanden. Kommuniziert wird weiter auch per E-Mail, über soziale Medien und natürlich auch per Telefon. Vereinzelt kommt es vor, dass Schüler Materialien, wie korrigierte Klausuren, abholen müssen. Weil das Schulhaus aber derzeit geschlossen ist kann dies nur nach telefonischer Voranmeldung erfolgen.

Kommunikation stellt Herausforderung dar

Auf welchem Weg auch immer, Mania stellt klar, dass die Aufrechterhaltung der Kommunikation für alle Beteiligten eine Herausforderung darstellt, müssen doch Lehrer regelmäßig ihre bis zu 120 Schüler mit Aufgaben und Korrekturen versorgen, während auf der anderen Seite die Schüler teilweise von bis zu zehn Lehrern Aufgaben erhalten.

Neu ist ab dem kommenden Montag zudem die Notbetreuung, die dann auch am Dornstetter Gymnasium eingerichtet wird. Übernommen wird sie von den Lehrern, die online weniger Schüler zu betreuen haben. Sorgen bereitet Mania der Schulweg. Im Bus lassen sich die notwendigen Sicherheitsabstände kaum einhalten. Er ruft Schüler und Eltern auf, den Schulweg nach Dornstetten wenn möglich zu Fuß, mit dem Fahrrad oder dem "sonst viel geschmähten Elterntaxi" zurückzulegen.