Nur widerwillig rückte Dornstettens Bürgermeister Bernhard Haas (Zweiter von rechts) den Rathausschlüssel heraus. Foto: Ade

Jubel, Trubel, Heiterkeit: Narren stürmen in Dornstetten und Glatten die Rathäuser. Ausgelassene Stimmung.

Dornstetten/Glatten - "Jubel, Trubel, Heiterkeit – es beginnt die fünfte Jahreszeit", brachte es Zunftmeister Alexander Stöffler gestern beim Rathaussturm in Glatten auf den Punkt. Und in Dornstetten spielten die Narren "Dornopoly".

In die Hochphase der Fasnet starteten gestern auch die Narrenzünfte in Dornstetten und Glatten. Die Bürgermeister Bernhard Haas, Dornstetten, und Tore-Derek Pfeifer, Glatten, übergaben symbolisch die Rathausschlüssel und damit bis Aschermittwoch die Herrschaft.

In Dornstetten stürmten die Schnogaklopfer und Pestbutzen der Narrenzunft und die Drillerhansele, Fuxlochweible und Schurkenfänger des Narrenvereins Drillerhansele das Rathaus, in Glatten trugen die Klosterwaldhexen und Lotschmale den Schultes aus seinem Amtssitz.

"Schultes, rück’ den Schlüssel raus", rief Roman Günther von der Narrenzunft Dornstetten auf dem Marktplatz, und nur widerwillig ließ sich Bernhard Haas von Zunftmeisterin Ines Schwarz, Zunftmeister Bernd Haisch und Zeremonienmeister Andreas Ammer den großen Schlüssel entreißen.

Beim "Dornopoly"-Spiel mussten Bürgermeister Bernhard Haas und Kämmerer Jochen Köhler mehrere Runden um den Narrenbaum ziehen. Mit einbezogen als Stationen waren auch Rathausmitarbeiter. Durchs Spiel leitete Roman Günther. Ein Würfel war nicht nötig, denn "Würfele" – Rainer Würfele von den Drillerhansele – war zur Stelle. In die Spielfelder war aktuelle Gemeindepolitik eingeflochten. Da gab es neben Fragefeldern auch den Kreisverkehr und die in Frage kommenden Bahnhaltepunkte. Und "Würfele" hatte immer die passende Punktzahl, sodass einer der beiden Kandidaten auf einem der Felder landete. Zwischendurch mussten Runden im Driller und Strafrunden um den Narrenbaum absolviert werden. Zur Bezahlung hatten Haas und Köhler ein Bündel "Donar"-Scheine bekommen.

Zum Abschluss ging es im Spiel zur Wirtschaft über. Die Situation ausnutzend, schlugen die Narren vor, dass sich die Stadt an den Straßenreinigungskosten nach dem Umzug der Drillerhansele beteiligt und zum 22. Geburtstag der Schnogaklopfer die Hallengebühren für die diesjährigen Veranstaltungen erlässt.

Erstmals hatten alle Dornstetter Narren samt Musik im Vorfeld die Eichenäckerschule, die Dreifürstensteinschule und die Schwarzwaldwerkstatt besucht und für Umtrieb im Städtle gesorgt. Auch das "Dornopoly"-Spiel hatten sie gemeinsam vorbereitet.

Als Glückspilz sah sich Glattens Bürgermeister Tore-Derek Pfeifer. Er hatte sich passend dazu auch als Pilz verkleidet und strahlte übers ganze Gesicht: "Ein Glückspilz muss ich sein, dass ich in Glatten darf Schultes sein – mit aktiven fleiß’gen Narren, die aus dem Haus im Ried ‘nen edlen Palast draus machen", reimte er mit Blick auf das Vereinsheim der Narrenzunft. "Mit Vereinsheim, Kellerbar und neuem Grillplatz wird’s Häusle zu ’nem richt’gen Schatz. Auch für den Narrensamen, welch ein Traum, gab’s im letzten Jahr ’nen affengeilen Jugendraum", lobte Pfeifer in seiner Rede zur Schlüsselübergabe an Zunftmeister Alexander Stöffler und versprach: "Als Bürgermeister werde ich dann ohne Klagen bis Aschermittwoch nichts mehr sagen."

Im Anschluss gab es einen Kinderumzug durch Glatten. Abends veranstalteten die Klosterwaldhexen eine Fasnetsparty im Vereinsheim.