Familienbetrieb: Die Kecks setzen auf traditionelles Handwerk. Foto: Keck Foto: Schwarzwälder Bote

Eröffnung: Tobias Keck wagt den großen Schritt nach vorn

Supermärkte und Großbäckerketten machen Kleinunternehmen zu schaffen. Doch davon lässt sich Tobias Keck nicht abhalten, Dornstetten mit einer weiteren Bäckerei zu bereichern.

Do rnstetten. In der Hauptstraße 4 werden derzeit die letzten Feinschliffe an der neuen Bäckerei Urkorn vorgenommen. Neue Fenster werden eingesetzt, der neue Fliesenboden wird gelegt und auch die Vorbereitungsküche wird rundum erneuert. Wo Bäcker Lenk einst seine Brötchen verkaufte, versucht nun ein anderer sein Glück. Tobias Keck, gelernter Bäckermeister, ist sich jedoch sicher, seinen Kunden mit traditionellem Handwerk und regionalen Zutaten etwas bieten zu können, womit größere Ketten nicht mithalten können.

Geführt wird der Betrieb lediglich von Keck selbst und seiner Frau Rosana. "Zwar gehen uns manchmal unsere Tochter oder unser Sohn etwas zur Hand, jedoch stemmen mein Mann und ich das meiste natürlich alleine", erklärt die Bäckersfrau.

Anfangs verkauften sie ihre Waren nur nebenerwerblich und auch nur samstags. Doch aufgrund des großen und vor allem positiven Feedbacks, entschlossen sie sich, ihr Geschäftsmodell zu erweitern.

Bis 2008 betrieb Keck eine Bäckerei in Argentinien, nicht nur um die deutsche Backkultur in die Welt zu tragen, sondern auch, um den eigenen Horizont zu erweitern. "In Argentinien gibt es hauptsächlich Weißbrot", erklärt der Experte. Er hingegen will hierzulande für seine Produkte zunächst auf Dinkel setzen.

Möglich ist die Umsetzung seines Vorhabens nicht zuletzt auch durch die Stadt Dornstetten, die mit ihrem Programm "Leerstandsmanagement" die leer stehenden Gebäude der Stadt wieder mit Leben füllen will.

Das Projekt gibt es erst seit dem 1. Januar 2019, jedoch verzeichnete die Stadt bereits vier Anträge. Das Eiscafé an der Bahnhofstraße, das Restaurant Brunnenstube am Marktplatz oder die Energetics-Lounge stellen die ersten Erfolge des Projekts dar. "Mit einem solchen Zulauf gleich zu Beginn hätten wir gar nicht gerechnet. Aber genau das zeigt uns, dass wir damit einen Schritt in die richtige Richtung getan haben", sagt Ellen Brede, Kulturamtsleiterin und Wirtschaftsförderin der Stadt Dornstetten.