Einer Erweiterung des Architekturbüros Schmelzle und Partner in Hallwangen steht nichts mehr im Wege. Der Gemeinderat stimmte dem Bebauungsplanverfahren "Am Sonnenrain" einstimmig zu. Foto: Günther Foto: Schwarzwälder-Bote

Gemeinderat: "Schmelzle und Partner" benötigt 7500 Quadratmeter Fläche / Bebauungsplanänderung nötig

Bereits im Frühjahr 2015 hatte der Dornstetter Gemeinderat grundsätzlich beschlossen, dem Architekturbüro Schmelzle und Partner in Hallwangen Flächen für die geplante Erweiterung sowie Wohnflächen für die Mitarbeiter in unmittelbarer Nähe zur Verfügung zu stellen. Das wird nun konkreter.

Dornstetten-Hallwangen. Das Architekturbüro hatte, wie Bürgermeister Bernhard Haas erläuterte, dringenden Erweiterungsbedarf angemeldet. Um dieses Vorhaben am vorhandenen Standort realisieren zu können, wird eine zusätzliche Fläche von etwa 7500 Quadratmetern gebraucht. Dafür ist eine Änderung des Bebauungsplans "Am Sonnenrain" notwendig. Aus dem allgemeinen Wohngebiet soll ein Mischgebiet werden.

Über die Details dieser dritten Änderung wurde in der jüngsten Gemeinderatssitzung ausführlich beraten. Laut Hauptamtsleiter Oliver Zwecker erwies sich die ursprünglich vom Gemeinderat favorisierte Lösung, auf einer Seite des Baugebiets "Am Sonnenrain" ein Mischgebiet und auf der anderen Seite ein Wohngebiet auszuweisen, als rechtlich nicht ausführbar. Sein Lösungsvorschlag sieht daher nun vor, dies durch eine entsprechende Baulast zu ermöglichen. Dadurch wäre es möglich, dass auf der einen Seite dieses Gebiets ausschließlich Wohn- und auf der anderen Seite lediglich Büroflächen erlaubt sind. Die geplante Wohnbebauung entlang der Straße und die dahinter angeordneten Büroerweiterungen werden nicht nur aus optischen Gründen favorisiert, sondern auch, weil dadurch der Fichtenweg den Charakter einer Wohnerschließungsstaße behält. Vorsorglich wies Zwecker darauf hin, dass das Büro Schmelzle die Kosten dieses Bebauungsplanverfahrens tragen muss.

Planer: beschleunigtes Verfahren möglich

Sebastian Rolfes vom Planungsbüro Alwin Eppler stellte dem Gremium die geplanten Änderungen vor. So soll die Straßenführung südöstlich der bestehenden Bürogebäude verkürzt und die Kurve entsprechend verlagert werden. Dadurch wird das Mischgebiet größer. Weil sich aber sonst im Geltungsbereich des neuen Bebauungsplans nichts Grundlegendes verändert, ist ein beschleunigtes Verfahren möglich. Da mit den vorgeschlagenen Änderungen einerseits die Straßenfläche kleiner und andererseits der Grüngürtel größer wird, sind laut Ingenieur Rolfes keine weiteren Ausgleichsmaßnahmen notwendig.

Da Bebauungsplanänderungen stets mit einem enormen Zeit- und Planungsaufwand verbunden sind, versuchte Oliver Zwecker pragmatisch, etwaige künftige Entwicklungen zu berücksichtigen. So ist auf dem Grundstück Mühlweg 17, auf dem sich derzeit die Gemeinschaftsunterkunft befindet, aktuell noch eine verdichtete Bebauung möglich. Diese Möglichkeit wird allerdings vom Ortschaftsrat heute nicht mehr befürwortet. Zwecker verwies daher darauf, diese mögliche verdichtete Nutzung vorsorglich durch die Rücknahme des Baufensters einzuschränken.

Um eine mögliche Nutzungsänderung ging es bei der gleichfalls im Gebiet des Bebauungsplans liegenden Gewerbefläche Mühlweg/ Ecke Reuteweg. Diese ist bislang als eingeschränktes Gewerbegebiet ausgewiesen und somit für nahezu jegliche Bebauung nicht nutzbar. Nachdem sich im Rathaus für das Grundstück des ehemaligen Sägewerks ein Interessent gemeldet hatte, der darauf ein Wohnhaus bauen möchte, schlug Zwecker vor, dies bei der Bebauungsplanänderung gleich mit zu berücksichtigen. Bürgermeister Haas dämpfte jedoch diese Zielstrebigkeit: "Da dieses Thema nicht über den Ortschaftsrat gelaufen ist, können wir es so nicht beschließen." Hallwangens Ortsvorsteher Günter Kübler konnte dem nur zustimmen. Zwar sah er grundsätzlich auch die Vorteile dieser Überlegungen, andererseits wollte er sich zuvor mit seinem Gremium abstimmen.

Einstimmig beschloss der Gemeinderat, den Bebauungsplan "Am Sonnenrain, dritte Änderung" im beschleunigten Verfahren aufzustellen.